Illustrierte Karte zu Hausbesetzungen in Berlin
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1970
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Besetzung Haus Wagenburg Platz
Ereignis Demo Krawall
Sonstiges Infoladen Berliner Mauer
Eigenschaft
ab 1970 ab 1980 ab 1990 ab 2000 ab 2010
Zeitpunkt der Besetzung Geräumt

Chronik

1970

01.05.1970 - Weil die Forderung an den Bezirk nach Bereitstellung von Freizeiträumen im Märkischen Viertel nicht erfüllt wurde, besetzen ZuschauerInnen nach einem öffentlich aufgeführten Stück des Hoffmann Comic Theater ein leer stehendes Fabrikgebäude in der Königshorster Str.Die Polizei räumt sofort mit Einsatz von Schlagstöcken.

1971

03.07.1971 - Zwei Etagen eines Fabrikgebäudes am Mariannenplatz 13 werden nach einem Konzert der Band Ton Steine Scherben besetzt, kurz darauf räumt die Polizei.

13.07.1971 - Aktivisten der "Schwarzen Hilfe" besetzen ein leerstehendes Einfamilienhaus in der Paulsenstr. 44 in Steglitz, um einer obdachlosen 10-köpfigen Familie menschenwürdigen Wohnraum zu verschaffen. Bereitschaftspolizisten beenden die Besetzung und nehmen die Aktivisten fest.

08.12.1971 - Wieder nach einem Konzert der Band Ton Steine Scherben wurde das wurde das ehemalige Schwesternwohnheim des Bethanienkrankenhauses besetzt. Ein Großaufgebot der Polizei konnte die Besetzung nicht verhindern. Das Haus erhielt den Namen Georg-von-Rauch-Haus, nach einem kurz zuvor getöten Berliner Anarchisten.

1973

März 1973 - Obdachlose Jugendliche und TrebegängerInnen besetzen die Wilhelmstraße 9 und taufen es nach dem ein Jahr zuvor von der Polizei erschossenen Anarchisten "Tommy Weisbecker-Haus".

1979

03.02.79 - Erste Instand(be)setzung zweier Wohnungen in der Görlitzer Str.74 und Lübbener Str.3 durch die BI SO 36. Die Wohnungen werden sofort instandgesetzt - der Begriff Instand(be)setzung wird so kreiert. Durch den Abschluß von Mietverträgen werden die ersten Besetzungen legalisiert.

März 79 - Ein Gruppe Jugendlicher besetzt unter dem Motto "Leben und Arbeiten" eine Fabriketage in der Waldemarstr. 33.

09.06.79 - Besetzung der Ufa-Fabrik; Erfolgreiche Bemühungen um eine Legalisierung durch Mietverträge, die einige Monate später abgeschlossen wurden.

Herbst 79 - Ein erster Besetzerrat wird gegründet.

07.09.79 - Besetzung des "Turms" am Leuschnerdamm 9 durch Jugendliche. Sie wollen einen Abschluß mit Mietverträgen

26.11.79 - Besetzung dreier Wohnungen in der Cuvrystr.25 durch die BI SO 36.

1980

Januar 80 - Weitere Häuser werden besetzt: Heinrichplatz 8 (?), Naunynstr.77, Naunynstr.78, Naunynstr.79Mariannenstr. 48Leuschnerdamm 37/39

28.03.80 - Das erste gemeinsame Treffen der Instandbesetzer in der Cuvrystr. findet statt. (Besetzer vom Turm, Leuschnerdamm, Luckauer Str., Naunynstr.77, Mariannenstr und Cuvrystr.); wöchentliche Treffen werden vereinbart - der Besetzerrrat ist gegründet 

01.05.1980 - Auf dem Oranienplatz wird eine vom Bezirksamt gerade erst errichtete Mauer, die vielen Anwohnern sinnlos erscheint, niedergerissen. In einem Handgemenge zieht ein Polizist eine Waffe. Ein Beteiligter schlägt daraufhin den Beamten mit einem Knüppel eins über und wird verhaftet. (Das Urteil wird am 27.01.81 verhängt: zweieinhalb Jahre).Im Mai außerdem: Stille Besetzung der Wrangelstr.56; die Hausverwaltung läßt wegen Verdachts auf "Stromklau" die Wohnungen von der Polizei aufbrechen; sechs Personen werden kurzzeitig festgenommen. 

31.05.1980 - Erste Besetzung außerhalb von Kreuzberg 36, in Kreuzberg 61 wird das Haus der senatseigenen Gesellschaft, GeWoBag, Chamissoplatz 3 besetzt. 

04.06.1980 - Erste Räumung: Der Chamissoplatz 3 wird geräumt. 16 Festnamen, alle werden erkennungsdienstlich behandelt. 

07.06.1980 - Adalberstr.6 wird besetzt 

03.07.1980 - Die Besetzer lehnen die Bitte der IBA nach einem kompetenten Ansprechpartner ab, es werden keine Delegierte benannt. 

05.07.1980 - Oranienstr.44 und Oranienstr.45 werden besetzt. 

02.08.1980 - Die Errichtung einer Sonderkommission für Hausbesetzungen bei der Berliner Polizei wird bekannt. 

20.09.1980 - Umfrageergebnisse belegen, das im Juli´80 rund 21% der Berliner das Wohnungsproblem an erster Stelle sehen, im September 80 sind es bereits 35%. 

28.09.1980 - Polizeipräsident Hübner differenziert die Besetzer in drei Gruppen:1) politisch Motivierte, die glauben, durch kalkulierten Rechtsbruch Änderungen in der Wohnungspolitik erreichen zu können.2) ein Gruppe marginalisierter, die sich ohnehin gern an Aktionen beteiligt; sie wollen kostenlos oder billig in einer Gemeinschaft nach eigenen Regeln wohnen.3) Die gefährlichste Gruppe artikuliere sich im Besetzerrat und verfolge ausschließlich das Ziel, das Thema Wohnungsnot politisch umzusetzen in eine Konfrontation mit dem System.

05.10.1980 - Um gegen befürchtete Räumungen zu mobilisieren beginnt eine Aktionswoche mit einem Aufruf vom Besetzerrat. 

10.10.1980 - Zum Abschluß der Aktionswoche findet eine Demo von rund 2.000 Menschen statt, dabei kommt es zu vereinzelt zu eingeschlagenen Scheiben von Banken und zu einer kurzen Auseiandersetzung mit der Polizei.Die Oranienstrasse 198 wird besetzt.

Ende Oktober 1980 - Die Admiralstr.20 wird besetzt. In einem Flugblatt fordern die Besetzer auf, die gegenwärtigen Senatsvorschläge (Verträge für die Häuser, dafür keine weiteren Besetzungen) abzulehenen. 

01.11.1980 - Die Cuvrystr.20/23, das Kerngehäuse wird besetzt. "Freunde und Mitglieder alternativer Betriebe und Gruppen aus dem Kultur- und Handwerksbereich haben einen Fabrikkomplex .... instandgesetzt." Ziel: Abschluß günstiger Mietverträge oder Kauf des Hauses. 

07.11.1980 - Die erste Besetzung außerhalb Kreuzberg findet im Wedding, in der Groninger Str.50 statt. 

08.11.1980 - Das Haus Fraenkelufer 50 wird besetzt 

21.11.1980 - Besetzungen der Waldemarstr.52 und der Görlitzer Str.36 (Villa Kunterbunt) 

03.12.1980 - Erster Instandbesetzer (des geräumten Chamissoplatz 3) wird wegen Hausfriedensbruch zu 400.- DM Geldstrafe verurteilt. 

06.12.1980 - Erste Besetzung in Neukölln: Das Eckhaus Pflügerstr.12 / Reuterstr.41/42 wird mit Beteiligung des ASTA der FU besetzt. 

12.12.1980 - Bis zu diesem Tag sind 18 Häuser besetzt.Gegen 17 Uhr verhindert die Polizei in Kreuzberg die Besetzung des Fränkelufers 48. Kurz darauf werden auf der Admiralstr. Barrikaden errichtet, vermutlich um weitere Räumungen zu verhindern (die anliegende Admiralstr.20 ist besetzt). Darauf kommt es zu Tränengaseinsätzen der Polizei und zu einer weiteren Eskalation der Auseinansdersetzungen, die sich bis zum frühen Morgen hinziehen: Die Schlacht am Fraenkelufer. In deren Verlauf gehen am Kottbusser Tor die Scheiben von Banken und Geschäften zu Bruch, es kommt zu Plünderungen.Am Abend wurden 150 Mäuse in der Lebensmittelabteilung von Karstadt am Hermannplatz ausgesetzt. In zwei Schreiben erklären die MAF (Kreuzberger Mäusefraktion) und der "Blues" ihren Protest gegen Konsumterror und Wohnraumspekulation. 

13.12.1980 - Nach einer VV im Spektrum kommt es zu einer Demonstration von rund 1.500 Menschen am Ku´damm, dabei gehen zahlreiche Scheiben zu Bruch, Auslagen werden geplündert. Auch in Kreuzberg kommte es zu Auseinandersetzungen.Bilanz des Wochenendes: über 200 verletzte Demonstranten, 66 Verhaftungen, davon 25 mit Haftbefehl. 

14.12.1980 - Ohne Eingreifen der Polizei wird das Haus Fraenkelufer 48 am Abend doch besetzt. 

15.12.1980 - Die Besetzer lehnen nun geschlossen Verhandlungen ab, solange nicht alle Demonstranten freigelassen worden sind. "Wir fordern die sofortige Freilassung aller Inhaftierten und die Aufhebung aller Haftbefehle. Sollte das nicht geschehen, tragen Innensenator Ulrich und Pol.-Prä. Hübner die Verantwortung dafür, wenn Weihnachten in Berlin nicht nur die Weihnachtsbäume brennen". (BZ-Titelbild) Die Besetzer des Kerngehäuses brechen die Verhandlungen aus Solidarität ab, obwohl die Verträge schon unterschriftreif sind.Am Abend findet eine erneute Demo am Ku´damm mit 3.000 Menschen statt. Anschließend wieder Strassenschlachten. Auch in den Außenbezirken gehen zahlreiche Scheiben zu Bruch, vornehmlich von Banken, Versicherungen und Großhandelsketten. Die Ereignisse vom 12. bis 15.12 aus radikal Extrablatt.

16.12.1980 - Der Berliner Senat bekundet weiterhin seinen Verhandlungswillen. Nach dessen Angaben stehen etwa 7.000 Wohnungen leer.Auf Wunsch des Senats und des Bezirksamts Kreuzberg soll das Sozialpädagogische Institut der Arbeiterwohlfahrt (SPI) einen Vermittlerkreis aufbauen, um mit den Besetzern in Verhandlungen zu treten. Dem gehören u.a. Kirchenvertreter, Stadtplaner, IBA an. Der Vermittlerkreis versucht zunächst für die Inhaftierten Haftverschonung zu erreichen. 

19.12.1980 - Trotz Druck, vor allem der Politischen Staatsanwaltschaft (Chef: Möllenbrock), die bemüht ist keine Gefangenen vor dem 24.12 zu entlassen, erhalten 18 Inhaftierte Haftverschonung. 

20.12.1980 - Großdemo von 15.000 Menschen vom Untersuchungsgefängnis Moabit in die Innenstadt, der Verlauf ist friedlich. 

28.12.1980 - Nach Angaben der Polizei wurden über die Feiertage - verteilt über das Stadtgebiet - in 13 Fällen bei Gebäuden Scheiben eingeschlagen und einige Brandsätze gelegt.

29.12.1980 - Erfolglose Beratungen zwischen dem Besetzerrat und dem Bausenat. Die Forderungen des Besetzerrates bleiben weiterhin die Freilassung der Gefangenen und Verhandlungen über alle Häuser gleichzeitig. Der Senat fordert die Distanzierung der Verhandlungswilligen Besetzer von den zahlreichen Anschlägen der letzten Nächte.

1981

Anfang 1981 - Der handlungsunfähige SPD/FDP Senat spricht sich für politische Lösungen aus. Im Januar beginnen die ersten Prozeße. Die Position der Besetzer ist deutlich: Keine Verhandlungen solange die Inhaftierten vom 12.12. nicht freigelassen sind. Erste Räumungen des Jahres finden Anfang März statt. Es folgen reglemäßige Durchsuchungen, meist auf betreiben der Staatsanwaltschft. Die Zahl der besetzten Häuser erreicht im Juni mit 165 einen Höhepunkt. Heftige Kontroversen unter den Besetzer um Verhandeln oder Nichtverhandeln, esliegen verschieden Modelle auf dem Tisch. Mit dem Antritt des CDU Senats im Juni werden Neubesetzungen nicht mehr zugelassen. Es bilden sich in den Bezirken regionle Besetzerräte. Es finden erste, vereinzelte Verhandlungen statt. Im Sommer keine Räumungen, die Zahl der Patenschaften steigt. Am 22.9 läßt der CDU Senat acht Häuser räumen, ein toter Demonstrant. Stattfindende Verhandlungen werden vorübergehend unterbrochen. Der Senat verkündet einen, löchrigen, Räumungsstop der bis Ostern 82 verlängert wird. Ende des Jahres sind etwa 139 Häuser besetzt.

05.01.1981 - Frauen besetzen das Haus Liegnitzer Str.5 (Hexenhaus) 

06.01.1981 - Erklärungen des Besetzerrates zum Vermittlerkreis:"...diese von keinem Hausbesetzer ernannte Vermittlungsrunde müht sich immer noch ab, mit ihren bestehenden Kontakten zu uns einen Dialog mit dem Senat herbeizuführen. Personen des jetzigen Vermitllungsausschußes sind uns in den Rücken gefallen und haben schon vorher gewissermaßen gegen uns gearbeitet. Dies ist mit ein Grund, warum ein vom Senat eingesetzter Ausschuß von uns nicht anerkannt wird..." 

07.01.1981 - Mit der Mansteinstr.10/10a werden die ersten Häuser in Schöneberg besetzt. 

10.01.1981 - Der 3.Hausbesetzerprozeß endet mit einem Bewährungsurteil. 

11.01.1981 - Auf einer Diskussionsveranstaltung zum Thema "Instandsetzung" erklärt der Besetzerrat das er vier Personen akzeptiert, die als Vermittler fungieren sollen (W.Orlowsky, V.Härtig, I.Mock, L.Borchers), der alte Vermittlerkreis überträgt seine Funktion und löst sich auf. 

15.01.1981 - Nachdem aufgrund der Garski-Affäre bereits Senatoren zurück traten, legt nun der Regierende Bürgermeister Stobbe (SPD) sein Amt nieder. Die AL beantragt ein Volksbegehren zur Auflösung des Abgeordnetenhauses. 

17.01.1981 - Etwa 25 Kreuzberger Bürgervereine und -gruppen unterstützen die Forderung nach Generalamnestie. 

23.01.1981 - Bundesjustizminister Vogel (SPD) wird zum Bürgermeister eines Übergangssenats gewählt.Eine Sonderkommission des Senates erklärt politischen Willen zu Verhandlungen, lehnt eine Aufhebung der Haftbefehle ab: Rechtfreier Raum darf nicht geduldet werden. Der Kommission gehören die Senatoren für Justiz (Meyer, FDP), Inneres (Dahrendorf, FDP), für Bau- und Wohnungswesen (Ulrich, SPD) und für Jugend und Sport (Brunn, SPD) an. 

27.01.1981 - Nach den Urteilen gegen Manne Wetzel (zweieinhalb Jahre wegen Körperverletzung vom 1.05.80) und der erneuten Verhaftung von Rita Meyer wegen 20.12.80 kommt es zu Brandanschlägen auf Banken und das Patentamt in Kreuzberg. Am Abend demonstrieren rund 1.000 Menschen am Hermannplatz. 

29.01.1981 - Ende des ersten Prozeßes gegen einen der am 12.12.80 Verhafteten. Guido Weitz wird zu 14 Monaten ohne Bewährung verurteilt. Nachmittags findet eine Spontandemonstration vor dem Gefängnis statt. Abends errichten mehrere hundert Demonstranten im Bereich Gneisenaustr. Barrikaden, stürzen Bauwagen um. Insgesamt zählt die Polizei 120 eingeschlagene Scheiben bei Banken, Supermärkten und Kaufhäusern, zwei Brandanschläge werden verübt. 

02.02.1981 - Mittlerweile sind 45 Häuser besetzt.Ein Vermittlerkreis fordert eine Amnestie. Dies sei ein möglicher Ausweg aus dem "Teufelskreis der Gewalteskalation". 

04.02.1981 - Das zweite Urteil wegen der Ereignisse vom 12.12.: 18 Monate ohne Bewährung wegen schwerem Landfriedensbruch. 

06.02.1981 - Das 50.Haus wird besetzt.Der Senat umreißt seine Vorstellungen, wie die politische Lösung aussehen könnte etwas klarer:Der sogenannte harte Kern der Gewalttäter soll von den friedlichen Hausbesetzern getrennt werden. Dieser von Vogel als "Differenzierungsprozeß" bezeichnet, soll aus Instandbesetzern Instandbewohner machen. 

07.02.1981 - Zweite friedliche Großdemonstration mit ca. 15.000 Menschen. Die Hauptforderung lautet Amnestie. 

08.02.1981 - Mittlerweile sind ca.60 Häuser besetzt und es kommen fast täglich weitere hinzu. 

09.02.1981 - 62 Hochschullehrer fordern in einem offenen Brief an den Senat die Legalisierung der Instandbesetzungen und eine Amnestie. 

11.02.1981 - Starker öffentlicher Protest verhindert die Räumung des Hauses Mittenwalder Str.45. So übernachteten Vertreter von AL und der Kirche im Haus.Am Abend findet im ZDF eine Diskussion zwischen Besetzern und Politikern statt, die nach turbulentem Verlauf abgebrochen wird. 

16.02.1981 - Besetzung der Kottbusser Str.8, erstmals von Deutschen und Türken gemeinsam. 

19.02.1981 - Das SPI erhält einen Vertrag als Vermittler für Selbsthilfegruppen, mit den Instandbesetzern sind jedoch noch keine Gespräche geführt worden.Der Generalstaatsanwalt bestätigt, daß mehrere richterliche Durchsuchungsbefehle für besetzte Häuser bestehen, die bisher nicht vollstreckt worden sind.Dies entspricht der wenige Tage zuvor verkündeten Vorgehensweise des Senates:- Hausfriedensbruch und damit zuammenhängende Delikte wie Entnahme von Strom und Wasser sollen nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden.- Die Polizei räumt nur auf Antrag des Besitzers und nur wenn Abriß- Neubau- oder Modernisierungspläne bewilligt sind.- Der angeknüpfte Gesprächsfaden mit den Besetzern soll nicht abreißen. 

21.02.1981 - Diskussionstreffen der Besetzer über über die Einschätzung der Situation und das weitere Vorgehen. Hauptdiskussionspunkt ist die Frage, inwieweit man Verhandlungen oder Gespräche führen kann, ohne die Forderung nach Freilassung der Inhaftierten damit fallen zu lassen. 

26.02.1981 - Die ersten Instandbesetzer melden sich bei der Polizeibehörde offiziell an. Zwei neue "milde" Urteile ergehen wegen der Strassenschlachten im Dezember´80

27.02.1981 - Das 100.Haus wurde besetzt.

28.02.1981 - Polizeipräsident Hübner lehnt die von der Staatsanwaltschaft geforderte Vollstreckung eines Durchsuchungsbefehles für das Haus Luckauer Str.3 vorläufig ab. Begründung: Bei einer Polzeiaktion wäre eine unkalkulierbare Eskalation der Gewalt in der Stadt zu befürchten.Im Gegensatz zur Senatslinie ermittelt die Staatsanwaltschft unterdessen wegen §129 (Bildung einer Kriminellen Vereinigung). Aus dem Haus Luckauer Str.3 würden Straftaten verübt, die Besetzer hätten sich verbarrikadiert. Es kommt zu einer teils öffentlich geführten Kontroverse zwischen Senat/Polizeiführung einerseits und Staatsanwaltschaft/CDU/Springer-Presse andererseits: Ein Verzicht auf Räumungen stelle "eine schwere Bedrohung für den Rechtsfrieden" dar. Die Häuser dürfen kein Unterschlupf für die Gewalttäter bieten.Die Besetzer verlassen das Haus Luckauer Str. 3, da sie eine Verhaftung nach §129 erwarten, ab heute wohnen neue Besetzer in dem Haus. 

03.03.1981 - Teile der Staatsanwaltschaft und die CDU greifen heftig die Positionen des Polizeipräsidenten und des Senats an: Ein Verzicht auf Räumungen stelle "eine schwere Bedrohung für den Rechtsfrieden" dar. Die Häuser dürfen kein Unterschlupf für die Gewalttäter bieten. 

05.03.1981 - Wie in vielen bundesdeutschen Städten, kommt es auch in Berlin zu Krawallen, nachdem in Freiburg der Schwarzwaldhof unter bürgerkriegsähnlichen Bedingungen geräumt wurde. 

10.03.1981 - Erste Räumungen des Jahres: In der Obentrautstr 44 werden 40 Leute bei der Räumung des Hauses festgenommen, das sofort abgerissen wird. Auch die Kopischstr.4 wird geräumt, was in Kreuzberg zu vereinzelten dezentralen Aktionen führt. 

13.03.1981 - Es bilden sich in den einzelnen Bezirken regionale Besetzerräte, weil eine Koordination im gesamten Besetzerrat nicht mehr möglich ist. Der Berliner Besetzerrat als übergeordnetes Gremium bleibt bestehen.Zwölf Maskierte drangen in das Büro des gewerkschaftseigenen Konzern "Neue Heimat" ein, entwendeten 15 Ordner, sprühten das Besetzerzeichen und verschwanden. 

22.03.1981 - 123 Häuser sind besetzt. 

24.03.1981 - Drei besetzte Häuser am Fraenkelufer (Fraenkelufer 46, Fraenkelufer 48 und Fraenkelufer 50), dem Ausgangspunkt für die schweren Auseinandersetzungen am 12.12.80, werden geräumt. 850 Polizisten sind im Einsatz und sperren das Gebiet weiträumig ab, SEK´ler werden auf Dächern der Nachbarhäuser postiert. Als Reaktion werden das Rathaus Kreuzberg und mehrere SPD-Büros vorübergehend besetzt. Eine nicht angemmeldete Demonstration mit 600 Leuten im Wedding verlief ohne Zwischenfälle. Auf der Gneisenaustr. kommt es zu den seit dem 12.12. schwersten Auseinandersetzungen. 

25.03.1981 - Erneute Auseinandersetzungen in Kreuzberg 36.

31.03.1981 - Heftige Diskussionen auf dem Besetzerrat: Ein Vorschlag von zwei Dutzend Häusern, um den "Stillstand der Bewegung" zu überwinden. Das Ziel ist, klarzumachen, "das wir eine politische Lösung anstreben, die nicht auf der Strasse stattfindet". Es wird angeregt, auch ohne Freilassung der bei Krawallen Inhaftierten, Gespräche mit dem Senat zu führen, wenn keine weiteren Räumungen oder Verhaftungen stattfinden. Neben einem Stiftungsmodell liegt inzwischen ein Vorschlag Orlowsky´s (BI SO 36) auf dem Tisch: Die Übernahme sämtlicher instandbesetzter Häuser durch eine eigens dafür zu gründende Treuhandverwaltung, ohne das die autonomie der einzelnen Häuser beseitigt werden soll ("Käseglockenmodell"). Die Modelle beziehen jedoch nicht auf alle besetzten Häuser. Die Mehrheit stellt sich zunächst weiterhin hinter die Forderung: Keine Verhandlungen ohne Freilassung der Gefangenen. Eine Minderheit lehnt jede Verhandlungen ab. Laut Presse sind 129 Häuser besetzt.Zum gegenwärtigen Zeitpunkt verhandelt keines der Häuser. 

02.04.1981 - Auf einer Pressekonferenz spricht Polzeipräsident Hübner von einem "Spaltungsprozeß in der Hausbesetzerszene. Es gäbe zwei Kategorien von Hausbesetzern: Die einen wollten über Inhalte reden, die anderen setzten nach wie vor ihre unmögliche Forderung nach Freilassung der Inhaftierten in den Vordergrund." 

06.04.1981 - Polizei, Post und Staatsschutz durchsuchen die Wohn- und Arbeitsräume des Stechapfel Kollektiv in der Görlitzer Str. 74 wegen Verdacht auf Betreiben illegaler Sendeanlagen (Radio Utopia) und des angeblichen Besitz eines Scanners zum abhören verbotener Frequenzen. 

07.04.1981 - Über 800 Beamte durchsuchen 5 Häusern in SO 36. Nachdem die Durchsuchungen im "Turm" und im "Besetzereck" ohne Widerstand abliefen, beschloß die Staatsanwaltschaft (Möllenbrock) weiterzumachen: In der Luckauerstr.3 wurde dabei der gerade tagende Besetzerrat festgenommen (über 100 Besetzer) und alle erkennungsdienstlich behandelt. Der Besetzerrat erklärt, daß er unter solchen Bedingungen nicht bereit ist sich mit dem Senat zu Gesprächen an einen Tisch zu setzen.Die Staatsanwaltschaft gibt bekannt, das seit Januar 24 Häuser durchsucht worden sind. 

09.04.1981 - Bei mehreren Banken in Charlottenburg gehen in der Nacht 12 Scheiben zu Bruch. Im gesamten Stadtgebiet werden zahlreiche "Farbschmierereien" festgestellt. 

11.04.1981 - Ohne Zwischenfälle verläuft eine Großdemonstration gegen Polizeiübergriffe und Sanierungspolitik vom Wittenbergplatz zum Winterfeldtplatz mit knapp 25.000 Menschen. 

13.04.1981 - Nachdem das Grücht in Umlauf kam, Sigurd Debus sei bei dem Hungerstreik gestorben, zogen am Abend rund 400 Menschen eine Stunde lang über den Ku´damm und schlugen über 200 Scheiben ein. Am Lehniner Platz greifen Ladenbesitzer und Rausschmeißer anliegender Diskotheken vereinzelte Demonstranten an. 

21.04.1981 - Nach Angaben der Polizei sind 142 Häuser besetzt. 

25.04.1981 - Das Netzwerk schaltet sich mit einem Vorschlag in die Diskussion der Besetzer ein: Es soll eine Stiftung gegründet werden, die maximal 60 Häuser mit 1.200 Wohnungen (so hoch ist laut einer Schätzung des Senats der Wohnraumbedarf der Besetzer) in Erbpacht übernimmt und verwaltet. Später sollen dann Verträge mit den einzelnen Häusern ausgehandelt werden.Kurz darauf lehnt der Besetzerrat das Stiftungsmodell ab, weil es a) nicht für alle besetzten Häuser gelten soll, und b) seine Ausarbeitung in stiller Abgeschiedenheit erfolgte. Dieses Stiftungsmodell ist zuvor mit verschiedenen Senatsstellen verhandelt worden. 

28.04.1981 - Bausenator Ulrich erklärt, das die Legalisierung aller besetzten Häuser sicher nicht in Frage komme, für eine Legalisierung seien jedoch prinzipiell drei Möglichkeiten denkbar: das Treuhändermodell, das Stiftungsmodell oder Einzelverträge zwischen Besetzer und Eigentümern.Der Tagesspiegel meldet 146 besetzt Häuser. 

29.04.1981 - Vom Turm (Leuschnerdamm 9) kommt der Vorschlag, Blockräte zu bilden, um die Besetzer- und Mieterarbeit wieder mehr zu verbinden und die Besetzer so besser im Kiez zu verankern.Sie kritisieren die Besetzer, weil selbst die internen Diskussionen über die Zukunft der Häuser nicht geführt werden."Was wir gesehen haben, ist: 1, 2, 3, laßt die Leute frei, aber darüber sind wir nie hinausgekomemn. Wir haben nicht überlegt, wie wir weitermachen, als wir gemerkt haben, daß die Krawalle für die Freilassung nicht ausreichen... Und über die Forderung 1, 2, 3... haben wir andere Forderungen völlig vergessen: kein Abriß, keine Bebauung über 4 Stockwerke, keine Neubauten, keine toten Kinder mehr auf den Straßen, Selbstbestimmung in der Sanierung. Und das Ding ist, wir können diese Forderungen aufstellen, das sind keine Verhandlungen...Unsere Stärken liegen längerfristig darin, daß wir begreifen müssen zu sagen, wir alle hier sind die Betroffenen, nicht ihr seid die Mieter, ihr seid gegen AKW's, Knäste, und wir sind die Besetzer, sondern wir alle sind die Betroffenen..."Durchsuchung Herrnhuter Weg 12, Festnahme von 12 Leuten.

03.05.1981 - Auf einer VV des Besetzerrat weicht der Widerstand gegen das (Käseglocken) Treuhänder-Modell. Es soll von den einzelnen Häusern noch einmal im Detail diskutiert werden. 

04.05.1981 - Mit über zehn Neubesetzungen am vergangenen Wochenende kurz vor den Wahlen, häufen sich die Besetzungen noch einmal. 

06.05.1981 - Die von den Hausbesetzern befürwortete Treuhandgesellschaft zur Verwaltung der Häuser wird vom Senat zwar als grundsätzlich konstruktiv begrüßt, gleichzeitig aber in der vorgeschlagenen Form als nicht akzeptabel abgelehnt: Die damit verknüpften Bedingungen wie Mietfreiheit, Amnestie sowie die Einbeziehung aller besetzten Häuser käme für den Senat nicht in Frage. 

10.05.1981 - Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus: CDU 47,5%, SPD 37,8%, AL 7,9% und FDP 6,0%. Die Alternative Liste (AL) zieht erstmals ins Abgeordnetenhaus ein. 

11.05.1981 - Laut Senat sind jetzt 162 Häuser ganz oder teilweise besetzt. 

12.05.1981 - Die geplante Durchsuchung der Mittenwalder Str.45 wird abgebrochen, weil die Besetzer offensichtlich vorgewarnt wurden.Die Adalbertstr.6 wird durchsucht. Die Reaktionen darauf sind "alternative Durchsuchungen" in den Rathäusern Kreuzberg und Neukölln. 

13.05.1981 - Das Landgericht bestätigt das erste Hausbesetzer Urteil vom 4.02. Abends kommt es daraufhin wieder zu Krawallen. Laut Innensenator Dahrendorf war daran aber nur der "harte Kern der Militanten" beteiligt. Die Polizei stellt sich auf die neue Taktik der Kleingruppenaktionen ein: rund 20% der eingesetzten Polizisten waren in Zivil. 

19.05.1981 - Die Tags zuvor besetzte Bandelstr. 25 wird geräumt.Bei Durchsuchungen in der Adalbertstr. und in der Waldemarstr. treten erstmals vermummte Zivilbeamte auf. 

25.05.1981 - Die Besetzer in Kreuzberg 61 bilden eine "Arbeitsgruppe Legalisierung", die direkte Vehandlungen mit den Besitzern aufnehmen soll. 

26.05.1981 - Räumung und Abriß der Lützowstr. 2-6.Durchsuchung der Neue Heimat Häuser Bülowstr.54 und Bülowstr.55, es werden 48 Personen vorübergehend fetsgenommen.Wegen der befürchteten Räumung der Goltzstr.30 kommt es zum Barrikadenbau und Auseinandersetzungen von rund 1.000 Demonstranten mit der Polizei am Winterfeldtplatz.Barrikaden werden errichtet und angezündet. Die Polizei kann erst im dritten Anlauf und unter Einsatz von Tränengas den Platz räumen. Nach der Räumung der Barrikaden kam es zu brutalen Schlagstockeinsätzen.Es gab über 100 Verletzte (zwei schwerverletzte), es wurden k(eine)aum Gefangene gemacht, es erfolgten nur 10 Festnahmen.

29.05.1981 - Der Charlottenburger Besetzerrat benennt Vertrauenspersonen, die er als Anspruchspartner bzw. als Vermittler akzeptiert. 

04.06.1981 - In Spandau werden bei einer spontan Demo wegen der Durchsuchung des Hauses Kolkstr.8 rund 100 Menschen vorübergehend verhaftet. 

11.06.1981 - Mit Unterstützung von 5 FDP Abgeordneten wird ein CDU-Minderheitssenat gewählt.Innensenator Lummer erklärt, der Senat will die Berliner Linie fortsetzen,d.h. Räumung nur bei Strafantrag und Verwendungsnachweis, und bei der Verfolgung von Straftaten. Jedoch Neubesetzungen nicht zu zulassen. Momentan sind 165 Häuser besetzt, davon 86 in Kreuzberg, 32 in Schöneberg, 12 in Charlottenburg. 

15.06.1981 - Das Stadtteilzentrum übernimmt eine Patenschaft für die besetzten Häuser Lausitzer Str.22 und Lausitzer Str.23.Die Kreuzberger Martha-Gemeinde übernimmt die Patenschaft für das erste von Frauen besetzte Haus in der Liegnitzer Str.5

18.06.1981 - Durchsuchungen der Häuser Pflügerstr.12, Reuterstr.41/42/45, Oranienstr.3 und Fidicinstr.27

22.06.1981 - Räumung der Mittenwalder Str.45, 3 weitere Häuser werden durchsucht. Am Abend kam es in Schöneberg und Kreuzberg zu einem längeren Krawall. 700 Menschen terffen sich am Abend am Nollendorfplatz, werden jedoch von der Polizei eingekesselt. Es kommt zu 170 Festnahmen, 50 Scheiben von Banken gingen zu Bruch. 

25.06.1981 - Die AL bringt einen Entwurf für ein Amnestiegesetz im Abgeordnetenhaus ein. Die SPD wirft dem Weizäckersenat eine Abweichung von der Berliner Linie und eine Konfrontationspolitik vor.Gleichzeitig findet eine von der AL angemeldeten Demonstration ("Sturm auf das Rathaus") mit ca. 12.000 TeilnehmerInnenstatt. Hauptforderung lautet Amnestie. Die Abschlußkundgebung vor dem Rathaus Schöneberg wird untersagt. Bei dem Versuch von rund 1.000 Demostranten in die Bannmeile um das Rathaus einzudringen setzt die Polizei sofort Tränengas ein. Die Demonstration spaltet sich. Ein Teil zieht Richtung Urania, wo unterwegs u.a. die Baugesellschaft neue Heimat ihre Scheiben einbüßt. Eine anderer Teil plündert ein Bolle-Lebensmittelgeschäft und zündet es an. Durch die Zersplitterung verliert die Polizei zeitweise die Übersicht, so daß selbst beim Amtsgericht Schöneberg und dem Gebäude der Kriminialpolizei die Scheiben eingeworfen werden. Nach einer Stunde hat die Polizei die Lage im Griff.Innensenator Lummer gibt der AL die Verantwortung für die Krawalle. 

26.06.1981 - In Charlottenburg wird die Lohmeyer Str.21 von Zivilpolizisten geräumt.Abbruch der Gespräche zwischen Charlottenburger Besetzern, dem Bezirksamt und der Neuen Heimat.Der Vermittlerkreis bricht ebenfalls die Gespräche mit dem Senat ab, bis ihm konkrete Angebote unterbreitet werden. 

30.06.1981 - Die Zahl der Patenschaften nimmt immer mehr zu: u.a. ÖTV-Betriebsgruppen, der SPD-Kreisverband Schöneberg... Professoren und Rechtsanwälte übernehmen die Patenschaft für die Winterfeldstr.38. Der Landesverband der Falken übernimmt die Patenschaft für sieben besetzte Häuser. Der Berliner Mieterverein übernimmt die Patenschaft für die Koloniestr.30

06.07.1981 - Die erste einer ganzen Reihe von Vorlesungen findet in einem besetzten Haus unter dem Motto: "Sommerliche Kopfbesetzungen" statt. 

07.07.1981 - Durchsuchung von 6 Häusern wegen Strom-, Gas- und Wasserdiebstahls, Hausfriedensbruch und Beleidigung. Abends wieder Krawalle wegen der Durchsuchungen. 

09.07.1981 - Neuköllner Stadtrat für Finanzen (CDU) bietet für drei besetzte Häuser des Bezirks Verträge und Umsetzwohnungen an. Die Neuköllner Hausbesetzer gehen insofern darauf ein, indem sie die Legalisierung für alle neun besetzten Häuser des Bezirks fordern. Sie erklären sich dazu auch gesprächsbereit, ohne Vorbedingungen der Freilassung aller Inhaftierten zu fordern. 

12.07.1981 - Demo durch den Villenbezirk Grunewald unter dem Motto. "Demonstranten besuchen die Spekulanten". 4.000 bis 5.000 Leute ziehen an den bewachten Villen von namentlich 22 bekannten Spekulanten vorbei, 23 Fensterscheiben gehen dabei zu Bruch. 

22.07.1981 - 43 Hochschullehrer, Lehrer, Künstler, Schriftsteller, Pfarrer u.a. Intellektuelle ziehen in verschieden besetzte Häuser ein, um weitere Räumungen und damit eine weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern. 

31.07.1981 - Bausenator Rastemborski gibt auf einer Pressekonferenz sein Konzept bekannt:- Räumung von 9 Häusern, die er schon jetzt benennt und für die baureife Planungen vorliegen.- keine Luxusmodernisierung- 6 für den Abriß vorgesehene Häuser sollen instandsetzungswilligen für Selbsthilfe angeboten werden. Allerdings sind die sechs genannten Häuser schon besetzt, bzw. es sind nur Nutzungsverträge für 2 bzw. 5 Jahre vorgesehen. 

03.08.1981 - Die Besetzer der bedrohten Häuser kündigen an, die verbleibende Galgenfrist von mindestens zwei Wochen für eine möglichst breite Mobilisierung gegen die drohende Räumung zu nutzen. 

06.08.1981 - Als Reaktion auf Rastemborskis "zynisches Scheinangebot" kündigen die Besetzer massiven Widerstand an und planen ab dem 25.8. ein vierwöchiges TUWAT-Spektakel (das Programm), zu dem Menschen aus ganz Europa nach Berlin gerufen werden. Ein TUWAT-Aufruf. 

09.08.1981 - Die Ankündigung des TUWAT-Spektakels und der dazu veröffentlichte Aufruf führen zu massiven staatlichen Gegenreaktionen, z.B. zu der Beschlagnahme des Aufrufs wegen "Aufforderung zu Straftaten" und "Beleidigung des Berliner Senats". Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund, Franke, verlangt die Einberufung der Freiwilligen Polizeireserve und die Verstärkung der Polizei aus dem Bundesgebiet. Die BZ stellt die Frage, wielange sich das "Berlin noch bieten lassen will?". 

10.08.1981 - Morgens gegen 4 Uhr wird von einer Zivilstreife die TUWAT Info-Zentrale im Mieterladen Waldemarstr. durchsucht. 

11.08.1981 - 6.000 - 8.000 Menschen demonstrieren gegen die drohende Räumung mehrerer Häuser der Neuen Heimat.21 Angestellte des Bezirksamts Kreuzberg übernehmen die Patenschaften für die Luckauer Str.3 und Manteuffelstr.90a

17.08.1981 - Politisch gestützt durch Bürgermeister v.Weizäcker, stellt Innensenator Lummer den Besetzern von 8 Häusern ein Räumungsultimatum. Die SPD bezeichnet die Räumungen als rechtmäßig aber nicht zwingend und fordert ein Gesmtkonzept für alle besetzten Häuser die dem Land Berlin oder landeseigenen Geselschaften gehören. Die FDP, AL und der Vermittlerkreis sprechen sich gegen die Räumungen aus. Die Paten und Unterstützer kündigen passiven Widerstand an. 

24.08.1981 - Treffen zur Gründung einer Bürgerwehr: "Bürgeraktion gegen Chaos". Eine schriftliche Teilnahmezusage Lummers wird kurzfristig zurückgenommen. 

25.08.1981 - Beginn des TUWAT-Spektakel. Nach Abschluß des Eröffnungs-Fackelzuges mit ca. 2.000 Menschen kommt es zu Auseinandersetzungen mit einer Gruppe von 50 "Teds". Die Zahl der aus Westdeutschland anreisenden TUWAT-Besuchern bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. 

29.08.1981 - 7 von 11 FDP Landesvorsitzenden übernehmen eine Patenschaft für die Pohlstr.61, eine Gruppe Mercator-Drucker (Druckerei des Tagesspiegel) übernimmt Patenschaft für die Potsdamer Str.130. Weitere zahlreiche Verbände fordern den Senat zu einer politischen Gesamtlösung auf. 

20.09.1981 - Etwa 10.000 Menschen demonstrieren gegen die angedrohten Räumungen. 

21.09.1981 - Weizäcker spricht sich gegen eine neue Fristverlängerung aus: "Wenn wir jetzt nichts tun, ist die Rechtsordnung und unsere Wohnungspolitik gefährdet". 

22.09.1981 - Unter Einsatz von 2.000 Polizisten werden wie angekündigt 8 Häuser geräumt. Schon in dessen Verlauf kommt es zu schweren Strassenschlachten in Schöneberg. Während in den meisten Häuser auch Paten passiven Widerstand leisten, ist als einzigstes Haus die Winterfeldstr.24 verbarrikadiert. Hinter der verschlossenen stählernen Eingangstür ist das gesamte Treppenhaus bis zum ersten Obergeschoß mit Sperrmüll, Schutt und Holzbalken unpassierbar. Die Polizei braucht über eine halbe Stunde um dort einzudringen.Während einer Pressekonferenz des Innensenators in dem geräumten Haus Bülowtr.89, treibt die Polizei den 18-jährigen K.Rattay unter einen BVG-Bus. Nach dem Tod von K.Rattay kommt es am Abend zu einem Trauermarsch und schweren nächtlichen Auseinandersetzungen. Die Parole "Eine Million Sachschaden für jedes besetzte Haus" wird verbreitet. 

23.09.1981 - Viele Bürger halten Mahnwache an der Unglücksstelle. 25 Brandanschläge auf Banken, Geschäfte und Polizeifahrzeuge. 

24.09.1981 - Ein zweiter Trauermarsch findet statt. Die Gewerkschaft IG Bau, Steine, Erden führt ebenfalls eine Demonstration durch, auf der gefordert wird: Hausbesetzungen dürfen keine Arbeitsplätze vernichten" und "Wir lassen unser Berlin nicht von Chaoten kaputtmachen". Auf Druck des rechten Parteiflügels und der Gewerkschaften verzichtet die SPD darauf, einen Mißtrauensantrag gegen Innensenator Lummer zu stellen. 

26.09.1981 - 25.000 Menschen bei einer friedlichen Großdemonstration gegen die Senatspolitik. Es sind noch 148 Häuser besetzt. Weizäcker verkündet Räumungsstop bis 7.10.

28.09.1981 - Ein Verhafteter des 12.12. wird im Anschluß an ein Berufungsverfahren freigelassen. Bis auf eine Person sind damit alle Inhaftierten des 12.12.80 wieder frei. 

03.10.1981 - Am Wochenende mehrere Neubesetzungen mit anschließenden Räumungen in verschiedenen Bezirken. 

08.10.1981 - Treffen von Besetzern und Paten in der Cuvrystr. im Kerngehäuse. Eine Einigung über Widerstandsformen kommt nicht zustande. Weizäcker stellt sechswöchigen Räumungsstop in Aussicht. 

13.11.1981 - Tag X: In Charlottenburg wurden am Abend elf Häuser besetzt und auch wieder geräumt. 

1982

Das Jahr 1982 - Im Januar sind 139 Häuser besetzt. Ab März verstärkte Verhandlungen und im Frühjahr erste Vertragsabschlüsse. Parallel finden regelmäßige (fast tägliche) Durchsuchungen. Ab April kommt es nach Ablauf des Räumungsstobs wieder zu regelmäßigen Räumungen. Es finden wenig größere und breitere Unterstützungsaktionen statt. Im Oktober Einigung über Verträge von 26 besetzten NH-Häuser. Zum Jahresende sind noch etwa 40 Häuser besetzt. 

22.01.1982 - In Kreuzberg bilden 11 besetzte Häuser aus zwei Blöcken den Blockrat 101/103. 

09.02.1982 - Es sind noch 139 Häuser besetzt. Nach Angaben des Innensenats in Kreuzberg 74, in Schöneberg 27, in Charlottenburg 9, im Wedding 8, in Neukölln 7, im Tiergarten 6, in Zehlendorf 5, in Spandau 2 und in Steglitz 1. Eine kleine Situationsbschreibung und die leidige Verhandlungsfrage aus der Taz. 

13.02.1982 - Eine Woche lang Knasttage: Ein Jahr Hausbesetzerprozesse.Demo zum Kammergericht Charlottenburg.

16.02.1982 - "Tag Y". Die Goebenstr.7 wird kurzzeitig besetzt. Bei der Räumung kam es zu vereinzelten Auseinandersetzungen zwischen 400 "Sympathisanten" und der Polizei, es kommt zu 38 Festnahmen. Die Frage nach dem Sinn und Unsinn der Aktion löst eine Diskussion in der Szene aus. 

März 1982 - Anfang des Monats beauftragt eine Gruppe von fünf besetzten Häusern "Netzwerk", Verhandlungen mit dem gemeinsamen Eigentümer und dem Senat aufzunehmen. Noch eine Situationsbeschreibung aus der Taz 

19.03.1982 - In Zehlendorf wird das Haus Schulstr. geräumt und sofort abgerissen. In der Nacht wurden vereinzelt Scheiben von Banken eingeschlagen, ein Bauwagen in Brand gesetzt und ein Brandanschlag auf das Senatsgebäude für Bau- und Wohnungswesen im Wedding verübt. 

20.03.1982 - Unter dem Motto "Frühlingserwachen aller Unzufriedenen" demonstrieren 4.000 Menschen. Zum Ende der Demo kommt es zu einem kurzen Krawall. 

23.03.1982 - Das Haus Oranienstr.3 wurde zum dritten Mal in zwei Wochen durchsucht. 

07.04.1982 - Zwischen der Eigentümerin Bewoge und den Häsuern Waldemarstr.52 und Mariannenstr.16 wurden laut Senatsbauverwaltung Nutzungsverträge abgeschlossen. 

21.04.1982 - Beginn von Aktionstagen, da nach Ostern mit neuen Räumungen gerechnet wird. 

24.04.1982 - Zum Abschluß der Tage demonstrieren knapp 2.000 Menschen. 

26.04.1982 - Die seit einem Jahr besetzte Koppischstr.5 wird geräumt. Bereits am Nachmittag hatten sich an einzelnen Stellen Neuköllns kleinere Ansammlungen gebildet, von denen die Schaltkästen von Ampelanlagen aufgebrochen und die Ampeln abgeschaltet wurden. Am Abend versammelten sich rund 500 Demonstranten am Hermannplatz. Sie wurden mit Knüppeln und Tränengas auseinandergetrieben. 

28.04.1982 - Rund 3.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumungspolitik vom Kudamm zum Mehringdamm. Die Demonstration wird teilweise brutal auseinandergeknüppelt. Besetzerrat: Demonstrationslehren 

18.05.1982 - In Kreuzberg wird das Fraenkelufer 30 geräumt. Für den Nachmittag hatten verschieden Kollektive einen Fahrrad und Autokonvoi organissiert. Dabei kam es am Mehringdamm zu Auseinandersetzungen, als die Polizei systematisch vereinzelte PKW und Fahrradgruppen herausgriff und die Demo aufsplitterte. Am Abend versammeln sich rund 8.000 Menschen an der Gedächtniskirche und protestierten über den Kudamm. In Schöneberg und Kreuzberg wurden in der Nacht vier Baufahrzeuge abgefackelt, bei Banken sechs Scheiben eingeworfen. Im Landesarbeitsamt Wedding landete ein Brandsatz und verursachte geringen Schaden. In den frühen Morgenstunden wurde eine Ampelanlage an der Ein- und Ausfahrt der Stadtautobahn am Sachsendamm zerstört und löste ein vorübergehendes Verkehrschaos aus. 

Ende Mai 1982 - Zwei Wochen vor dem Reagan Besuch werden Transparente beschlagnahmt, die den US-Präsidenten beleidigen. Diese hingen immer wieder zahlreich an den besetzten Häusern. Der Lappenkrieg 

04.-12.06.1982 - Eine Anti-Nato-Woche findet statt.

8.-9.06.1982 - Das Oberlandesgericht bestätigt das Verbot der für den 11.06. geplante Demonstration gegen den Besuch des US-Präsidenten. Zu dieser haben autonome und antiimperialistische Gruppen aufgerufen. Um den politischen Handlungsspielraum gegen ein seit längerem angekündigten Verbot zu erhöhen, hatte ein Abgeordneter der Alternativen Liste die Demonstration mitangemeldet. 

10.06.1982 - 100.000 Menschen nehmen in Westberlin an der Demonstration der Friedenskoordination teil. Am Abend werden anreisende TeilnehmerInnen zur Demonstration am 11.06. am Grenzübergang Dreilinden festgenommen. Ein Konvoi- und Einreisebericht 

11.06.1982 - Trotz Verbot versammeln sich rund 4.000 Menschen auf dem Nollendorf Platz in Schöneberg. Die Polizei riegelt den Platz, zum Teil mit Nato-Stacheldraht, ab. Es kommt zu schweren Auseinandersetzungen, der Kessel wird durchbrochen. Ein Taz-Bericht und ein autonomer Bericht vom Tag.Zur gleichen Zeit dringt die Polizei in Schöneberg in die Häuser Maaßenstr.11/13, Goltzstr.30, Bülowstr.52 und Potsdamer Str.157/159 ein. Teilweise wurden die wenigen anwesenden Besetzer in ein paar Zimmer gesperrt, während die Bullen-Einheiten alles zerschlugen und zertraten was ihnen in die Quere kam. Treppengeländer, Fenster, Küchen- und WC-Einrichtungen inclusive. Nach Angaben der Besetzer wurde allein in der Potsdamerstr. ein Schaden von etwa 200.000 verursacht. 

12.–13.06.1982 - In der Nacht wird das Büro der Geschäftsstelle der AL durch einen Brandanschlag vernichtet. Es kommt zu einer spontanen Demonstration von 1.000 Menschen, die am Wittenbergplatz nach Mitternacht eine Kundgebung abhält. Die Al steht politisch wegen der Gewaltfrage unter Beschuß, da ein Abgeordneter der AL die Demonstration am 11.06. mitanmeldete, um das Demo-Verbot politisch zu kippen. Zur Gewaltfrage und das Verhältnis zu den Autonomen legt eine Komssion der AL im Juli einen Bericht vor. Es gibt zudem Brandsätz gegen zwei Bauwagen in Schöneberg und einen Bagger in der Hofjägeralle. Am Kottbusser Damm und in der Weserstr. wurden Scheiben von Banken eingeschlagen und vier Personen verhaftet. In Britz erfolgt ein Brandanschlag auf ein CDU Büro. 

16.06.1982 - Fünf Häuser und das Weddinger "Café Barrikade" werden von Staatsschutz und Staatsanwaltschft durchsucht. Der gleichlautende Durchsuchungsbefehl ist gegen "unbekannte Angehörige sog. Autonomer Gruppen" gerichtet. Sie hätten eine kriminelle Vereinigung gebildet und zur Begehung von schweren Straftaten anläßlich des Reagan-Besuches eine "Einsatzzentrale" gebildet. Die Häuser Pflügerstr.12, Dresdnerstr.16, Willibald-Alexis-Str.12, Winterfeldstr.38 und Danckelmannstr.44 waren auf einem Flugblatt zu den "Anti-Nato-Tagen" und der Demonstration vom 11.6. als Infoläden angegeben worden. 

30.06.1982 - Erstmals wurden vier Hausbesetzer wegen Hausfriedensbruch und "Stromklau" zu Geldstrafen verurteilt. Laut Justiz wird eine Hausbesetzung auch weiterhin nicht als Hausfriedenbruch verfolgt, nur im Zusammenhang mit Straftaten (eben: Stromklau). 

12.07.1982 - Die Besetzer von 29 Häusern präsentieren der Neuen Heimat den Vorschlag: Bildung eines Trägervereins, einjähriger Nutzungsvertrag und such nach langfristigen Modellen. Seit zwei Monaten wird bereits verhandelt. 

13.07.1982 - Fünf Hausdurchsuchungen in Kreuzberg: 44 Personen werden überprüft und 5 vorläufig festgenommen. 

14.07.1982 - Nach Angaben vom Kreuzberger Baustadtradt Orlowsky wurden für die Besetzer der Arndtsr. und Friesenstr. Mietverträge abgeschlossen. Verträge für die Kottbusser Str.8 sind perfekt. 

27.07.1982 - Goltzstr.30 und Bergmannstr.103 werden geräumt. Spontan wird von verschiedenen Kollektiven ein Fahrrad- und Autokonvoi organisiert. Es kommt zu Verkehrschaos, Rangeleien und drei Verhaftungen. Auf einer VV im KuKuCK werden dezentrale Aktionen beschlossen. Ein Brandanschlag auf die Wertheim-Filiale in Steglitz verursacht dabei 2 Mio Sachschaden. Weitere Brandanschläge galten einer Filialen der Bank für Handel und Industrie, mehreren Baufahrzeugen und einem Lebensmittelgeschäft. Bei über zehn Geschäften wurden die Scheiben eingeschlagen. 

09.08.1982 - Nachdem es in der vergangenen Woche nahezu täglich zu einzelnen Hausdurchsuchungen gekommen war, holte die Polizei zum großen Schlag aus: 16 besetzte Häuser in den Bezirken Kreuzberg, Neukölln und Schöneberg wurden durchsucht. Die Liste der Häuser ist nahezu identisch mit einer Funkliste, die bei der Durchsuchung der Bergmannstr.103 Ende Juli beschlagnahmt wurde. Laut Polizei soll sich die Berliner Hausbesetzerszene ein eigenes elektronisches Kommunikationsnetz geschaffen haben, das vornehmlich zur Information über beabsichtigte oder stattfindende Polizeieinsätze gegen besetzte Häuser diene. Bei der Durchsuchung wurden drei intakte Funkanlagen sowie zahlreiche Teile von Sende- und Empfangsgeräten beschlagnahmt. 298 Personen in den besetzten Häusern wurden überprüft, zwei festgenommen. 

15.08.1982 - Gerüchte, es existiere ein Plan von Justizsenators Scholz (CDU) 25 besetzte Häuser "aus denen heraus schwere kriminelle Straftaten begangen werden, auch bei fehlender Nutzungsreife zu räumen". 

29.08.1982 - Ein Plakat auf dem Innensenator Lummer als rechtsradikal bezeichnet wird führt am Wochenende zu der Durchsuchung von 21 besetzten Häusern. 294 Personen werden überprüft. 

22.09.1982 - Zu "Jahrestag" des Todes von Rattay kommt es im Anschluß an eine Demonstration in Schöneberg zu kurzen heftigen Auseinandersetzungen. 

20.10.1982 - Neue Heimat, DGB, Besetzer und Paten einigen sich nach siebenmonatigen Verhandlungen: 26 Häuser sollen in Erbbaurecht einem Trägerverein übertragen werden. Der Senat stimmt zu. Anfang November werden die Vorverträge unterschrieben. 

02.11.1982 - Reuterstr.41,42,45 und Maaßenstr.11,13 werden innerhalb von vier Tagen geräumt. 

06.11.1982 - Demonstration gegen die Räumungen. 

26.11.1982 - Prozeßbeginn gegen 38 Paten und Unterstützer, die im Mai bei der Räumung des Fraenkelufer 30 passiven Widerstand leisteten, mit Anklage wegen Hausfriedensbruch angeklagt. 

30.11.1982 - Laut Innensenat hat die Polizei bisher bei 630 Durchsuchungen/Räumungen in besetzten Häusern die Personalien von 3.805 Personen festgestellt. 

10.12.1982 - Nach Angaben des Senats stehen 11 Häuser auf einer Räumungsliste 

1983

Januar 1983 - Die Buttmanstr.16,18,19 und Kaiser Wilhelm Platz 9 werden geräumt. 

22.01.1983 - Seit längerem gibt mit 4.000 Menschen wieder eine größere Demo, von Besetzern und Unterstützern. Zum Abschluß kommt es am Breitscheidplatz zu kurzer Randale. Ein Demonstrant wird schwer verletzt. 

01.06.1983 - Ultimatum an den "Turm", Leuschnerdamm: Entweder Vertrag oder Räumung. Der Turm galt als "Nicht-Verhandlerhaus". Nach einer Durchsuchung gibt es Randale SO36. 

18.06.1983 - Die Oranienstr.168 (Besetzereck) geräumt. 

28.06.1983 - Der "Turm", sein Nachbarhaus, sowie 5 Häuser in Charlottenburg werden geräumt. 

28.09.1983 - Mit der Räumung der Koloniestr.30, ist der Wedding besetzerfrei. Es sind noch 53 Häuser besetzt, davon nach Besetzers eigenen Einschätzungen rund 10 "Nicht-Verhandlerhäuser". 

20.10.1983 - In Schöneberg wird die Bülowstr.55 (Punkerhaus) geräumt. Dabei versuchte mal wieder nach langer Zeit ein breites politisches Unterstützerspektrum die Räumung zu verhindern.Die Zahl der besetzten Häuser beträgt noch 34.

12.11.1983 - In Schöneberg und Charlottenburg stehen weitere Häuser vor der dem Abschluß von Mietverträgen. 

1984

24.02.1984 - Der Seitenflügel Winterfeldstr.31 wird geräumt. 

01.03.1984 - Die Verträge für die Häuser Kohlfurter Str.40/46 sowie Fraenkelufer 4/8, die der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GSW gehören, wurde abgeschlossen. Nach Angaben der Innenverwaltung sind noch 18 Häuser besetzt. Acht davon befinden sich in Schöneberg, sechs in Kreuzberg, je eines in Charlottenburg, Neukölln und Tiergarten.

02.06.1984 - Rund 1.000 demonstrieren unter dem Motto "Der letzte Räumungstango" zum räumungsbedrohten KuKuCK

07.06.1984 - Unter großem Aufwand durchsucht die Polizei die legalisierten Häuser Oranienstr.44/45. Türen werden eingetreten, Fenster eingeschlagen und zwei Personen mißhandelt. 

25.07.1984 - Das seit drei Jahren besetzte Kunst und Kultur Zentrum KuKuCK wird geräumt. Dagegen protestieren am Abend rund 1.500 Menschen. Noch gibt es zehn besetzte Häuser in der Stadt. 

08.11.1984 - Das (vorläufig) letzte besetzte Haus in Berlin wird geräumt.Der Innensenat gibt bekannt: Bereits 1984 sei ein starker Rückgang gewalttäiger Demonstrationen zu verzeichnen gewesen. Im ersten Halbjahr 85 war Berlin eine krawallfreie Stadt. Die rund 317 Demonstrationen verliefen weitgehend friedlich... Auch im Jahr 1986 sei es nur zu drei Ausschreitungen am Ende von Demonstrationen gekommen. 

1987

01.01.1987 - Die Mietpreisbindung für Altbauten wird abgeschafft, dh. die Höhe der Mieten werden dem freien Wohnungsmarkt überlassen. 

01.05.1987 - Nachdem die Polizei ein linkes Strassenfest am Lausitzer Platz attackiert, kommt es zu heftigen Strassenschlachten und Plünderungen von Geschäften in Kreuzberg 36. Die Polizei ist gezwungen, sich aus dem Kiez zurückzuziehen. Die Geburtsstunde der jährlichen Mai-Krawalle in Kreuzberg.

14.11.1987 - Während einer Kiez-Demo gegen Mieterhöhungen, Umstrukturierung und Zwangsräumungen in Kreuzberg wird die Reichenbergerstr. 63a symbolisch wiederbesetzt. Von 1981 bis 1984 war das Haus schon einmal in den Händen von BesetzerInnen. 

24.12.1987 - Erneute Besetzung der Reiche63a, diesmal mit der Absicht zu bleiben. Die Polizei verhindert das.Nach der Räumung kommt es zu Krawallen in Kreuzberg.

1988

26.05.1988 - Das Lenné-Dreieck wird besetzt, eine Fläche auf der Westseite der Mauer, aber Staatsgebiet der DDR. West-Berlin will dort eine Verbindungsstrasse errichten, ein Gebietsaustausch mit der DDR ist geplant. Der Platz wird von den BesetzerInnen in Kubat-Dreieck umbenannt und eine Zeltstadt errichtet.

01.07.1988 - Als die Westberliner Polizei das Kubat-Dreieck räumt, fliehen die anwesenden über die Mauer in den Osten. 

November 1988 - Besetzung des Hinterhauses Sorauer Str. 27. Die BesetzerInnen werden mit leeren Versprechungen von Ersatzwohnraum übers Ohr gehauen.Gründung der Wohnungsnot-initiative nach einer Zeltaktion auf dem Ernst-Reuter-Platz. Sleep-Ins an der Freien Universität und der Technischen Universität.

04.12.1988 - Besetzung der Podbielskiallee 2 in Dahlem. Die Studendenproteste in unmittelbarer Nähe der Villa ermöglichen, dass damit die "Berliner Linie" (Räumung innerhalb von 24Std.) gebrochen wird. 

06.12.1988 - Beginn des StudentInnen-Streiks an der TU.Die Podbielskiallee wird geräumt.

13.12.1988 - Besetzung und sofortige Räumung Tempelhofer Ufer 1a in Kreuzberg 

15.12.1988 - Am Aktionstag gegen Wohnungsnot wird das Haus Einsteinufer 41 zum ersten Mal besetzt.Die Räumung am nächsten Tag führt zu Protest unter den StudentInnen. Bautrupps zerstören unter Polizeiaufsicht die Wohnräume des Hauses. Die Forderung nach Nutzung der 3 Häuser Marchstr. 23 /Einsteinufer 41 wird in den Streik mit aufgenommen und viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben.

1989

29.01.1989 - Der CDU-Senat wird abgewählt: politisches Vakuum. 

16.12.1989 - Das ehmalige Arbeitsschutzmuseum in der Frauenhoferstr. 10-12 wird besetzt und als "Revolutionäres Zentrum" wiedereröffnet. 

08.03.1989 - Besetzung der Nostitzstr. 49 in Kreuzberg. Die Besetzung hält nur einen Tag. 

20.03.1989 - Weil durchdringt, dass die Gebäude abgerissen werden sollen, werden die Marchstr.23/24 und einige Tage später das Einsteinufer 41 besetzt.

21.03.1989 - Sechs zeitgleiche Besetzungen werden sofort geräumt: Sorauer Str. 23, Adalbertstr. 76, Cuvrystr. 35, Reichenberger Str.133, Köpenicker Str.195a. Am Abend gibt es eine Demo im Walde-Kiez mit viel Glasbruch. 

01.04.1989 - Im Rahmen der Wohnungsnot-Demo in Neukölln wird die Weserstr.39 besetzt und gleich wieder geräumt.

10.04.1989 - Besetzung und Räumung der Urbanstr. 23

25.04.1989 - Erneute Besetzung und Räumung der Frauenhoferstr. 10-12

30.04.1989 - Besetzung der Oranienstr. 192 und Mariannenstr. 9-10

02.05.1989 - Räumung der Mariannenstr. 9-10

05.05.1989 - Zweite Besetzung und Räumung der Podbielskiallee 2

08.05.1989 - Räumung der Oranienstr. 192

12.05.1989 - Besetzung der ehemaligen Schultheiss-Fabrik Am Tempelhofer Berg 7 - Räumung Tags darauf

16.05.1989 - Künstlergruppen besetzen die ehemalige Unger`sche Klinik im Tiergarten, werden aber gleich geräumt.

19.05.1989 - Erneute Besetzung und Räumung der Oranienstr. 192

20.05.1989 - Besetzung und Räumung der Biesenthalerstr. 4.

03.06.1989 - Die dritte Besetzung der Mariannenstr. 9-10. Wird tags darauf geräumt. Die SPD schlägt vor, das Gebäude als Bullenwache zu nutzen.

09.11.1989 - Die DDR öffnet ihre Grenzen - die Mauer ist offen.

1990

Das Jahr 1990 - Nach dem Mauerfall kommt es massenhaft zu neuen Besetzungen im Ostteil Berlins.Die Gelegenheit dafür ist günstig: Viel Leerstand und unklare Besitzverhältnisse. Die Polizei im Osten ist überfordert, die West-Polizei nicht zuständig.

30.04.1990 - In der Mainzer Str. in Friedrichshain werden 12 Häuser besetzt (Mainzerstr.2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 22, 23).Eine Besetzung der Oranienburger Str. 68 in Mitte wird sofort von der Vopo geräumt.

22.06.1990 - In der Einsicht, dass Einzelverhandlungen mit den jeweils zuständigen Behörden nichts bringen, entsteht aus dem BesetzerInnen-Rat ein Vertragsgremium (VG), das Verhandlungen mit dem Magistrat aufnimmt.

27.06.1990 - Das Vertagsgremium des BesetzerInnen-Rats erscheint zum ersten Mal beim Magistrat von Berlin.

04.07.1990 - Erste Gespräche vom VG mit dem Magistrat. Protokollarisch wird vereinbart, dass beide Seiten an einer friedlichen Lösung für die Hausbesetzungen interessiert sind.

24.07.1990 - Der Magistrat verkündet die "Berliner Linie": Verhandelt wird nur über Besetzungen vor dem heutigen Datum, alle anderen werden innerhalb von 24 Stunden geräumt.

29.07.1990 - Die Mainzer Str. 24 wird als 13. Haus in der Strasse besetzt.

04.08.1990 - Erste grosse BesetzerInnen-Demo der 1990er am Frankfurter Tor.

26.08.1990 - Aus der Kantine der Tageszeitung (TAZ) wird der Tisch der legendären Kommune 1 entwendet. BesetzerInnen aus der Mainzer Str. rechtfertigen die Aktion in einem Bekennerschreiben mit negativer Berichterstattung über die besetzten Häuser im Osten. Die TAZ ist empört.

29.08.1990 - Ein Räumungsversuch in der Niederbarnimstr. 23 wird durch 150 UnterstützerInnen verhindert.

05.09.1990 - Die "Wilde 15" (Wildenowstr. 15), ein Ex-Obdachlosenwohnheim, das Anfang des Jahres von den Bewohnern wegen drohnendem Abriss besetzt wurde, wird geräumt.

08.09.1990 - Strassenfest in der Mainzer Str.

22.09.1990 - Demo zu Häuserkampf und Wohnungsnot am Breitscheidtplatz

05.10.1990 - Die besetzte Fabriketage in der Cuvrystr. 34 wird geräumt. In der folgenden Nacht splittern Schaufensterscheiben an verschiedenen Orten der Stadt.

27.10.1990 - Trotz Beriner Linie wird die Cotheniusstr.16 besetzt.

12.11.1990 - Gleichzeitig mit der Cotheniusstr.16 werden die Pfarrstr.110 und Pfarrstr.112 geräumt

14.11.1990 - Nach einer zweitägigen Straßenschlacht räumen etwa 4.000 Polizei-Beamt/innen die besetzten Häuer in der Mainzer Straße.

18.11.1990 - Demo gegen die Räumungen

11.12.1990 - Räumung der Lübbener Str. 29

15.12.1990 - Vier Wochen nach der Räumung der 13 besetzten Häuser in der Mainzer Str. macht eine Gruppe von Kunststudenten der HdK eine Ausstellung, die sich mit Hausbesetzung auseinandersetzt - und besetzen dafür ein Haus in der Thaerstr.10. Am Nachmittag mussten sie das Haus wieder verlassen.

1991

Januar 1991 - Der große Teil der Ost-Häuser schließt Verträge zur Legalisierung und Sanierung ihrer Häuser ab. Einige BesetzerInnen sehen damit den Versuch einer gemeinsamen Lösung gescheitert.Die heftige Räumung der Mainzer Str. hat viele schwer Erschüttert.

02.01.1991 - Nach der gleichzeitigen Räumung der Rigaer Str. 101, der Kadiner Str. 15 und der Proskauer Str. 4 besetzen Aktivisten für 2 Stunden das Büro des Bezirksbürgermeisters von Mitte. Dort halten sie öffentlichkeitswirksam eine Pressekonferenz ab.

19.01.1991 - Demo "Kein Platz für Miethaie und StadtverplanerInnen" am Oranienplatz

25.01.1991 - Demo für den Erhalt der Marchstr. 23 /Einsteinufer 41 am Hohenzollernplatz

1992

20.06.1992 - 20 Mitglieder der Künstlerinitiative »Vereinigte Farben Wawavox« besetzen im Anschluss an an das Kollwitzplatzfest für eine »Kunstaktion« unter dem Motto »Besetzen - Kunst - 1.Hilfe« die Kastanienallee 77

1993

17.08.1993 - Wiederbesetzung und Räumung der Pfarrstr. 112

07.10.1993 - Räumung der Wagenburg Waldehalde am Engelbecken in Kreuzberg. 900 Polizisten sind im Einsatz

21.10.1993 - Im Rahmen der Berlin Häuser- und Wagenburgen-Aktionswoche besetzen Obdachlose und Wohnungssuchende die seit Jahren leerstehende Johannisstr. 8, um dort ein Wohnprojekt für Obdachlose aufzuziehen. 150 Polizisten räumen und nehmen 7 Obdachlose fest.

1994

02.02.1994 - Obdachlose Jugendliche besetzen das leerstehende ehemalige Obdachlosenquartier der Heilsarmee in der Kastanienallee 71

Demo -

1995

26.12.1995 - Bei einem Brand in der Schliemannstr. 10 kommen zwei der Besetzer ums Leben. Als Brandursache wird eine abgelegte Zigarette vermutet.

1997

24.02.1997 - Innensenator Schönbohm lässt die Pfarrstr. 104 räumen. Dabei wird ein dort wohnender Hund von der Polizei erschossen.

29.07.1997 - Zeitgleiche Räumung der Scharnweberstr. 28, Pfarrstr. 88 und Rigaer Straße 80

1998

24.04.1998 - Seit langem wird in Mitte wieder ein Haus besetzt, die Steinstr.28

28.04.1998 - Räumung der Steinstr. 28. Mit vier Tagen immerhin die längste Neubesetzung seit dem Amtsantritt von Rechtsaußen-Innensenator Jörg Schönbohm (CDU).

2003

24.01.2003 - Anlässlich der Aktionstage für den Wagenplatz "Bambule" in Hamburg wird die Gabriel-Max-Str. 3 besetzt.Protestiert wird damit gegen Leerstand, Mietpreise und für linke Wohnprojekte. Die Polizei räumt sofort.

09.10.2003 - Nach monatelangem Bemühen um das Gebäude besetzt das Berliner Sozialforum die ehemalige Kita in der Glogauer Str. 16 und eröffnet dort ein Soziales Zentrum. Nach Verhandlungen mit der Bezirksbürgermeisterin wird eine Veranstaltung mit Party bis nachts in den Räumen geduldet.

2004

03.04.2004 - Am europaeischen Aktionstag gegen Sozialabbau besetzen Teilnehmer einer Demo die Oranienburger Str.18. Ziel der Besetzung war es, der Forderung der Initiative für ein Berliner Sozialforum nach einem Sozialen Zentrum Nachdruck zu verleihen.Als die Polizei eintrifft, verlassen alle BesetzerInnen und BesucherInnen das Haus wieder unbemerkt.

2005

06.06.2005 - Trotz einer grossen Soli-Kampagne und viel öffentlicher Unterstützung wird das Hausprojekt in der Yorckstr. 59 geräumt.Nach einem Eigentümerwechsel hatte der neue Besitzer ein vielfaches der bisherigen Miete verlangt, was das Projekt nicht mehr tragen konnte und wollte.Am Abend wird die Oranienstr.40 in Kreuzberg besetzt. Die BesetzerInnen fordern Rückgabe der Yorckstr.59 and die geräumten BewohnerInnen und ein Soziales Zentrum in Berlin. Die Polizei räumt sofort.

11.06.2005 - Fünf Tage nach der Räumung der Yorck59 besetzen ehemalige Bewohner und Unterstützer zwei Etagen im linken Seitenflügel des symbolträchtigen Bethanien am Mariannenplatz in Berlin-Kreuzberg.Sie gaben dieser Besetzung den Namen New Yorck und erklärten, bleiben zu wollen, bis der Bezirk einen „angemessenen Ersatz“ für die geräumte Yorckstraße 59 anbieten würde.Da der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg als Eigentümer des Bethanien keine Anzeige erstattete und wahrscheinlich auch wegen des Straßenfestes, das an dem Tag der Besetzung auf dem Mariannenplatz stattfand, räumte die Polizei die Besetzer nicht.

10.07.2005 - Um der Forderung nach einem Sozialen Zentrum in Berlin Nachdruck zu verleihen, wird die Glogauer Str. 16 erneut besetzt.

2008

27.05.2008 - Im Rahmen der "Freiraum-Aktionstage" wird die Michaelkirchstr. 4-5 besetzt. Dort soll ein Soziales Zentrum entstehen, was die Polizei mit der sofortigen Räumung verhindert.

2009

12.06.2009 - Während der „action weeks against gentrification“ wird das Haus Michaelkirchplatz 4-5 erneut besetzt, um dort ein Soziales Zentrum zu eröffnen. Wieder räumt die Polizei sofort.

21.06.2009 - Ebenfalls im Rahmen der Freiraum-Aktionstage wird ein leerstehendes Gebäude in der Voigtstraße/Dolzigerstraße besetzt. Ca. 200 Unterstützer demonstrieren vor dem Haus. Gegen 22Uhr räumt die Polizei.

24.11.2009 - Die Brunnenstr. 183 in Mitte wird geräumt.

2010

02.02.2010 - Mit einem massivem Aufgebot von 2500 PolizistInnen wird die Liebigstr.14 geräumt. Begleitet wird die Räumung von zahlreichen Solidaritäts-Aktionen mit teilweise viel Sachschaden.

10.04.2010 - Das ehemalige "Cafe Jenseits" am Heinrichplatz in Kreuzberg wird besetzt und als Umsonstladen und Nachbarschafts-Begegnungszentrum "Cafe Diesseits" wiedereröffnet.Die Polizei räumt nach wenigen Stunden mit viel Pfefferspray.

10-19.09.2010 - Intersquat-Festival in Berlin

31.12.2010 - In der Silvesternacht wird das leerstehende Gebäude am Stralauer Platz 29-31 von ca. 30 ehemaligen BewohnerInnen der Brunnenstrasse 183 und SympathisantInnen besetzt. Sie fordern ein Ersatzobjekt für das geräumte Haus.Nach nur 4 Stunden beginnt die Polizei mit der Räumung.

2011

30.05.2011 - Die Schlesische Str. 25 wird am Tag der Veröffentlichung des Mietspiegels durch die Senatorin für Stadtentwicklung Junge-Reyer besetzt. Zeitgleich gibt es eine Besetzung des Büros vom Bezirksbügermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz.Die Besetzung richtet sich gegen die Entmietung und Verkauf des Hauses durch die GSW. Die Polizei räumt am selben Abend.

04.09.2011 - Erneute Besetzung der Schlesischen Str. 25, die Polizei räumt sofort.

18.09.2011 - Als Auf­takt zum Ak­ti­ons­tag "Ber­lin von unten" wird in Kreuzberg das Eckhaus Oranienstr./Adalbertstr. besetzt, das gerade in ein Hostel umgebaut werden soll. Die Polizei räumt sofort und nimmt die BesetzerInnen fest.

2012

25.03.2012 - Mehrere dutzend AktivistInnen besetzen ein nahezu leestehendes Haus in der Bevernstr. 2. Damit protestierten sie gegen die fortschreitende Gentrifizierung, gegen die zunehmende Kommerzialisierung von Wohnraum und Baugrundstücken sowie für mehr bezahlbare Wohnungen in Kreuzberg und anderswo. Bis auf vier Mietparteien stand das Haus, das der Entwicklungsgesellschaft Bevern gehört, leer - offensichtlich in der Absicht, es komplett zu entmieten und anschließend per "Luxussanierung" zu "veredeln".Die Polizei räumt am nächsten Tag.

28.04.2012 - In Neukölln wird die Weisestr. 47 besetzt. Dabei wird die Forderung erhoben, leer stehende Wohnungen an Hartz4-Bezieher_innen sowie andere Menschen mit geringen Einkommen zu vergeben.Nachdem die Polizei noch am selben Abend geräumt hat, gibt es eine Spontan-Demo durch den angrenzenden Schillerkiez.

26.05.2012 - Die Mieterinitiative „Kotti & Co“ besetzt nach einem Strassenfest eine Fläche vor dem Sozialbau am Kottbusser Tor. Dort errichtet sie eine Protesthütte ("Gecekondu", ein über Nacht hochgezogenes Haus), um sich gegen Mieterhöhungen und Vertreibung aus ihrem Kiez zu organisieren.

29.06.2012 - Die Seniorenfreitzeitstätte in der Stillen Str. 10 in Pankow wird von ihren NutzerInnen besetzt, um eine drohende Schliessung zu verhindern.

04.09.2012 - Das Kunsthaus Tacheles in Mitte wird nach 22jährigem Bestehen geräumt. Berlin hat ein Wahrzeichen weniger.

06.10.2012 - Beginn der Besetzung vom Oranienplatz durch Refugees. Nach einem 28tägigen Protestmarsch von Würzburg nach Berlin erreicht eine Gruppe von AsylbewerberInnen den Oranienplatz in Kreuzberg und errichtet dort ein Camp. Sie protestieren damit gegen die Residenzpflicht, wonach Flüchtlinge sich nur in einer bestimmten Region in Deutschland aufhalten dürfen. Zudem fordern sie einen Abschiebestopp, Arbeitserlaubnisse und die Abschaffung von Gemeinschaftsunterkünften.

16.10.2012 - Nach 111 Tagen der Besetzung der Seniorenfreizeitstätte in der Stillen Str. 10 sichert der Bezirk Pankow den NutzerInnen den Erhalt ihres Treffpunkts zu.

22.10.2012 - Mit einer Sitzblockade verhindern 150 Menschen die Zwangsräumung einer fünfköpfigen Familie aus ihrer Wohnung in der Lausitzer Straße 8. Nach einem Eigentümerwechsel war die Miete dort massiv erhöht worden. Der öffentlichkeitswirksame Beginn einer breiten Kampagne gegen Zwangsräumungen.

08.12.2012 - In Kreuzberg 36 wird ein Gebäude der leerstehenden ehemaligen Gerhard-Hauptmann Schule in der Reichenbergerstraße, Ecke Ohlauerstraße von Aktivisten des Refugee Protest Camps besetzt, das seit Sommer 2012 am Oranienplatz steht. Das Haus soll in erster Linie als Schlaf-Unterkunft für die Protestierenden dienen.Gleichzeitig wird auf dem selben Gelände ein weiteres Gebäude okkupiert und als Soziales Zentrum "Irving-Zola-Haus" wiedereröffnet.

2013

14.02.2013 - 800 Menschen versuchen erneut, eine Zwangsräumung der Familie aus der Lausitzer Str. 8 zu verhindern. Die Polizei verschafft der Gerichtsvollzieherin diesmal mit einem Grossaufgebot Zugang zur Wohnung.

19.10.2013 - Im Rahmen des European Day of Action for Housing Rights besetzen AktivistInnen ein ehemaliges Polizeigebäude in der Rathausstr. 12 in Lichtenberg, um obdachlosen Familien eine Wohnunterkunft zu verschaffen. Die Polizei räumt sofort.Am Nachmittag demonstriert die Initiative "Kotti&Co" am Kottbusser Tor gegen steigende Mieten und Verdrängung aus der Nachbarschaft.

27.12.2013 - Die ehemalige Eisfabrik in der Köpenicker Straße 40/41 wird geräumt. Dort wohnten jahrelang ca. 30 Menschen in improvisierten Unterkünften. Der Bezirk Mitte erzwang auf gerichtlichem Weg die Räumung. Dies geschah gegen den Willen des Eigentümers, der nicht auf eine Räumung der Bewohner_innen im winterlichen Berlin bestanden hatte. Die ehemaligen BewohnerInnen fordern vergeblich vom Bezirk eine Ersatzunterkunft, ein Teil von ihnen kommt auf der Cuvrybrache unter.

2014

08.04.2014 - Der von Refugees besetzte Oranienplatz wird geräumt. Der Senat verspricht bei einer freiwilligen Räumung Ersatzunterkünfte und eine aufenthaltsrechliche Perspektive und spaltet die BesetzerInnen in zwei Gruppen. Die eine freut sich, aus den Zelten und Hütten endlich in ein richtiges Haus ziehen zu können, die andere traut den vagen Zusagen des Senats nicht und will am Oranienplatz als Protestort festhalten. Mehrere Menschen treten in den Hungerstreik. Bei einer Spontandemonstration am Abend gegen die Räumung kommt es rund um die Oranienstr. zu Rangeleihen und Festnahmen.

19.06.2014 - Ein Brandanschlag zerstört das Infozelt der Refugees am Oranienplatz.

24.06.2014 - Die Polizei beginnt die von Refugees besetzte Gerhart-Hauptmann-Schule zu räumen. Während sich bis zum Nachmittag ein Teil der 200 Geflüchteten in abgelegene Alternativunterkünfte bringen lässt, gehen andere auf das Dach des Gebäudes und drohen im Fall einer Zwangsräumung in den Tod zu springen.Mehr als 900 Polizisten aus ganz Deutschland machen den angrenzenden Kreuzberger Kiez zum Sperrgebiet, auch Journalisten werden zeitweise nicht in die Nähe der Schule gelassen. Entlang der Absperrungen protestieren mehrere hundert UnterstützerInnen der Refugees. Immer wieder kommt es zu kleineren Auseinandersetzungen.

28.06.2014 - Am Hermannplatz versammeln sich mehr als 3000 Menschen zu einer Spontandemonstration, um sich mit den Geflüchteten in der besetzten Schule zu solidarisieren.

01.07.2014 - Die Refugees auf dem Dach übergeben über ihre AnwältInnen dem Bezirk eine Liste mit 10 Forderungen. Sie verlangen u.a. ihren Protest in der Schule fortführen zu können, den Abzug der Polizei und Bleiberecht. In Kreuzberg ist weiterhin Ausnahmezustand.  

02.07.2014 - Ein Teil der Refugees im Haus unterzeichnet eine Vereinbarung mit dem Bezirk. Den Geflüchteten wird die dritte Etage des Hauses und straffreiheit während ihres Aufenthalts im Gebäude zugesichert, allerdings kein Bleiberecht. Die Schule soll renoviert werden, ein Sicherheitsdienst soll den Zuzug weiter Menschen unterbinden. Das Haus soll zu einem internationalen Flüchtlingszentrum umgebaut werden.Die Polizei beendet daraufhin die 9tägige Belagerung der umliegenden Strassen.

05.07.2014 - Erneut zieht eine Demonstration zur Unterstützung der Refugees mit mehreren tausend TeilnehmerInnen vom Hermannplatz nach Kreuzberg.

26.09.2014 – Räumung der Cuvrybrache - Einem nächtlichen Brand auf der Kreuzberger Cuvrybrache fallen mehrere Hütten von BewohnerInnen zum Opfer. Die Polizei nutzt den Feuerwehreinsatz, um das seit mehreren Jahren besetzte Gelände kurzfristig zu räumen. Die Cuvrybrache ist eine der letzten unbebauten Freiflächen am von Privatisierung bedrohten Spreeufer. Der Eigentümer will auf der Brache Luxuswohnanlagen errichten. Mehr als 100 Menschen sind nun obdachlos.

30.11.2014 - Die Kleingartenanlage in der Beermannstr. 24 in Alt-Treptow wird besetzt. Die Anlage und angrenzende Wohnhäuser in der Beermannstr. sind vom Abriss bedroht, weil sie dem Bau der Autobahn A100 weichen sollen. Die Polizei räumt am folgenden Tag.

2015

21.6.2015 - Am Tag der Fete de la Musique besetzen etwa 100 Personen kurzzeitig die leerstehende Cuvrybrache. Die Polizei räumt sofort.

10.09.2015 - Die Englische Str. 20 in Berlin-Charlottenburg wird besetzt, um eine Notunterkunft für Flüchtlinge zu schaffen. Einige Dutzend Unterstützer*innen sammeln sich vor dem Haus, die Polizei räumt es noch am selben Tag.

25.11.2015 - Die Intitiative Social Center 4 All besetzt die Alte Post in Neukölln. Die Besetzer*innen erklären, dort ein Soziales Zentrum einzurichten – als "eine politische Antwort auf die prekäre Situation, in der sich viele Geflüchtete in Berlin befinden". Die Polizei räumt nach wenigen Stunden.

2017

29.05.2017 - Der Kiezladen Friedelstr. 54 wird zwangsgeräumt. Die F54 war über 13 Jahre kiezpolitischer, kultureller und unkommerzieller Treffpunkt in Neukölln. Hunderte UnterstützerInnen versuchen mit Blockaden die Polizei daran zu hindern, in den Laden einzudringen.

2018

20.05.2018 - Karneval der Besetzungen - Als Antwort auf steigende Mieten, Wohnungsnot und Verdrängung von sozialen Projekten werden zeitgleich 9 Häuser bzw. Ladenräume in Berlin besetzt: Odenwaldstr. / Stubenrauchstraße (Steglitz), Finowstr. / Frankfurter Allee (Friedrichshain), Bornsdorfer Str. 37b (Neukölln), Reichenberger Str. 114 - Friedel54 im Exil (Kreuzberg), Petersburger Str. 16 (Friedrichshain), Arndtstr. 13 (Kreuzberg), Regattastr. 277 - Funkwerk (Grünau), Rummelsburger Landstr. (Rummelsburg), Karl-Marx-Str. 145 (Neukölln). Die Aktion wurde vorher öffentlich durch die #besetzen-Kampagne angekündigt. Trotz großer Medienresonanz, Verhandlungsgesprächen und breiten Sympathiebekundungen werden alle Häuser am selben Tag geräumt.

2019

25.05.2019 - In Protest gegen den Bebauungsplan der Rummelsburger Bucht und die Verdrängung alternativer Wohn- und Lebensformen besetzt die Wagengruppe DieselA dort ein Grundstück in der Hauptstr. 1

20.09.2019 - Wagenplatz Aktionstage - Im Rahmen der Wagentage in Berlin besetzt die Wagengruppe DieselA erneut ein Grundstück, diesmal in Marzahn: Zur Alten Börse 1

28.09.2019 - TuMalWat-Aktionstage - Zu den TuMalWat-Aktionstagen wird vom 26. bis 29. September wird zusammen mit der Initiative #besetzen zu Aktionen gegen Privatisierung, Mietsteigerungen und Verdrängung, für den Erhalt bedrohter Projekte und Wohnungen aufgerufen. Tatsächlich werden nach vorheriger Ankündigung zwei Häuser besetzt: Landsberger Allee 54, sowie Frankfurter Allee 187, allerdings am selben Tag geräumt.

2020

07.08.2020 - Die Nord-Neuköllner Kiez-Kneipe "Syndikat" wird  geräumt. Hunderte Unterstützer*innen hatten die Nacht über noch versucht, die Strasse für den anrückenden Gerichtsvollzieher zu blockieren und die Zwangsräumung zu verhindern. Das Syndikat war 35 Jahre fest im Neuköllner Schiller-Kiez verankert und musste sich am Ende juristisch und politisch gegen ihre Kündigung durch die zunächst anonymen neuen Eigentümer wehren. Dem Kollektiv gelang es ein mafiöses Briefkastengeflecht und Immobilienimperium der britischen Milliardärsfamilie Pears (Pears Global) aufzudecken, verweigerte die Übergabe der Schlüssel und behielt den Betrieb noch mehr als ein Jahr weiter aufrecht. Schliesslich setzten knapp 1000 Polizisten mit Wasserwerfern und Hubschraubern gewaltsam die Räumung durch. 

08.10.2020 - Räumung der Liebig 34 - Das anarcha-queer-feministische Hausprojekt Liebigstr.34 wird nach über 30 Jahren Bestehen mit einem martialischen Polizeiaufgebot geräumt. 5.000 Beamt*innen sind im Einsatz, darunter 19 Hundertschaften aus anderen Bundesländern. Bereits einen Tag vorher werden die umliegenden Strassen abgesperrt und zur "Roten Zone" erklärt, um Gegenproteste zu verhindern. Für die Profit-Interessen des Hauseigentümers, der berüchtigte Berliner Immobilienspekulant Gijora Padovicz, verliert Berlin einen weiteren nichtkommerziellen selbstverwalteten Raum. 40 Bewohner*innen landen auf der Strasse. Am Abend nach der Räumung zieht eine Demonstration mit 2000 Unterstützer*innen durch Berlin-Mitte, es kommt zu teils heftigen Ausschreitungen.

Häuser

Charlottenburg

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Hohenschönhausen

Kladow

Kreuzberg

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Lichterfelde

Mariendorf

Marienfelde

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Moabit

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Reinickendorf

Rummelsburg

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Tiergarten

Treptow

Wannsee

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Weißensee

Wilmersdorf

Wittenau

Zehlendorf

English

History

Since the the 70ies squatting in Berlin is connected with the political and social movements, tendencies and events of a protest- and resistance culture against the ruling powers and hegemonic structures. Squatting emerged in the wake of the worldwide 1968 movements and became for many a reference point of their political everyday-life and their self-conception and self-understanding.

The various squatting activities and movements markedly differs with one another from place to place (West or East-Berlin), from district to district (Kreuzberg or Zehlendorf) as well as from time to time, and their intensity, cycles and strenght of the movement.

1970ies

In the beginning of the seventies the squatters have been mostly composed of young workers, unemployed, runaways, ex-home residents and students.

The first occupation, evicted from the police immediatly, took place by 100 working youth and students to create a youth centre on first of May 1970 in Königshorster Straße in the Märkisches Viertel (district Reinickendorf). Afterwards followed the occupation for a youth- and trainee centre on july 3 rd 1971 in Mariannenplatz 13, which ended in an eviction and the arrest of 76 persons.

Subsequently occured a number of further squats, of those the Georg von Rauch-Haus on Mariannenplatz 1 A, occupied on 8th of december 1971, can be considered, since then legalized, as the longest ex-former squat in Berlin.

1980ies

The first big wave of the squatting movement started at the beginning of the eighties when different political, social and sub-cultural movements: punks, autonomen, womenlesbian, eco-movement, anti-nuclear-struggles, solidarity movement with the nicaraguan revolution in 1979 etc. emerged/ interacted and created the conditions for an explosion of a new movement with their own subculture, alternative economy, collective companies/cooperatives and organized structures of resistance.

The squatting movement has been for years the determining issue and topic of the berlin politics and was characterized by big solidarity-demonstrations (up to 20.000 folks), militant resistance on thde street, but also a broad criminalization of the movement with many arrests, criminal investigation proceedings, imprisonments and a dead person, Klaus Jürgen Rattey, died on 22 th of september 1981, provoked and caused by a police operation.

Around half of the more the 200 squats in the period from 1979-1984 could be legalized, the rest was evicted. From the year 1981 on, increasingly squatted sites of wagonplaces (trailers, trucks, caravans) have been established, of whom 20 could be secured by now (2014).

Squatting in East-Berlin (Berlin, capital of the GDR) of houses or bigger entities existed very occasionaly (Lychener Straße 61, Fehrbelliner Straße 5 , Dunckerstraße 5 ) and was less visible.

The predominately part of squatting has been flats; solely in the district Prenzlauer Berg more than 1200 flats were occupied at the end of the eighties.

1990ies

The second bigger wave of squats coincided with the fall of the wall and the unification process of the two German states in 1989/90 (respectively annexation of the GDR, East-Germany, through/by the FRG, West-Germany). This time the squatting wave extended mostly in the (former) East-Berlin. The gradual collapse of the East-German state led to an uncertain legal situation, which created a kind of vacuum of the legal system, which presented for all those, who were willing to squat, the perfect preconditions to appropriate en masse/massively vacant houses. In East-Berlin, 130 houses were occupied until the magistrate of East-Berlin issued a decree not to tolerate any more occupations after July 24th 1990. Around 100 of the 130 squats could be legalized.

A crucial turning point on the way to legalization of most squats was the eviction of the 11 squats in the Mainzerstraße 2-11 on november 14th 1990, after 200 squatters and around 500-1000 supporters resisted for two days, building barricades, digging deep holes in the streets with caterpillars, throwing stones and Molotov cocktails, and using slingshots and flare guns against the police. Coming from all over Germany, some 3000 police officers had to utilize water cannons, police tanks, heavy teargas, sharp munitions (at least in one reported occasion), helicopters and special combat units causing injuries and 417 arrests

Today - 2015

After the last greater wave of evictions of squatted houses and wagonplaces in the mid of the nineties by the former Minister of the Interior of Berlin (Innensenator) Schöhnbohm, occupations took rarely place and were as a general rule / usually very swift evicted after the so called "24 hour policy", "The Berlin Rule" (Berliner Linie).

One of the few examples of successfull squatting in the 21th century so far was the 2005 occupied New Yorck in Bethanien, which could gain a contract in 2009.

Not until the strengthening of the tenants protets in the last years in Berlin transpired increasingly the occupations of houses/wagonplaces and squares.

It is remarkable, that this time sqautting is also carried out by groups outside of the classical protest-scene, like residents of Kottbusser Tor, which do resist against the rising rents (Kotti&Co) or the refugees and illegalized migrants fighting for the right of Free Movement and the recognition of their basic fundamental rights (Oranienplatz, Refugee Strike Haus Ohlauerstraße/Gerhard Hauptmann Schule), as well as the seniors from Stille Straße 10 in the district Pankow or the in the meanwhile evicted squatters of Cuvybrache and the Eisfabrik.

From 1970 to 2015 we can count 641 occupations of houses, wagonplaces and public squares and sites. Around 200 of them have been legalized.  

Chronicle

1970

01.05.1970: Spectators and activists squatted following an open enacted theatre performance of Hoffman Comic Theater a vacant factory-building in Königshorster Straße. The occupation took place after demands, addressed to the local district for leisure rooms and space for the working youth in the satellite town Märkisches Viertel. were not accomplished and heard at all. The police does evict immediatly with batons.

1971

03.07.1971 - Two floors of an old factory building in Mariannenplatz 13 (Kreuzberg) are squatted following a concert of the musicband Ton Steine Scherben, the cops did evict immediately.

13.07.1971 - Activists of the anarchist prisoner support group Black Help (Schwarze Hilfe) occupy an empty single-familiy home in Paulsenstraße 44 in the district Steglitz, to provide for a ten-person homeless family decent housing. Riot police bring the occupation to a halt and arrest 3 activists.

08.12.1971 - Once more after a concert of Ton Steine Scherben the former nurses dormitory of the Bethanien hospital in Kreuzberg is squatted. The police could not prevent with a large force this occupation. The house on Mariannenplatz 1 A is named Georg von Rauch-Haus, an anarchist who was shot by the police just 4 days earlier in West-Berlin in Eisenacherstraße in Schöneberg.

1972

March 1972: The Jugendzentrum Tiergarten (Youth Centre) in Lützowstraße 3 is squatted and one day later evicted. Also the Schöneberger Jungarbeiter- und Schüler Zentrum (SJSZ) in Belzigstraße 4-6 is squatted and will be legalized afterwards.

1973

March 1973 - Homeless youth and runaways, proletarian youth, street-kids and pupils get a contract for Wilhelmstraße 9 after having occupied on February 25th the youth centre Drugstore. The new inhabitans name their house Tommy-Weissbecker Haus, named after an anarchist, who was member of the left militant Blues and the RAF and shot by the police in 1972 in the city Augsburg. The Jugendzentrum Putte (Youth Centre) in Rügenerstraße has occupied two floors.

It will be evicted in 1974.

1976

21.11.1976 - Occupation in the forest (Spandauer Forst) in Oberjägerweg with 600 people against the never built, but planned power station. 20 people lived permantly in wooden huts and after six months the camp was dissolved.

1977

05.05.1977 - The Stadtteilzentrum Feuerwache in Reichbergerstraße 66 is squatted by 100 people to create a social- and neighbourhood centre.

1979

03.02.79 - First Instand(be)setzung (Instandbesetzung means to occupy and renovate a house) of two flats in Görlitzer Straße 74 and Lübbenerstraße 3 in Kreuzberg by the local initiative BI SO 36. The flats are overhauled promptly - thats how the term Instandbesetzung is created.

Both occupations are getting legalized with rent-contracts.

09.06.79 - Occupation of the UFA-Fabrik in the district Tempelhof (Ex-Universum film-studios and now used for music, theater and circus events, performances. free school etc.) which gained after 129 days a first contract of 4000 german marks a month.

07.09.79 - Occupation of the Turm in Leuschnerdamm 9 in Kreuzberg.

6.11.79 - Occupation of three flats in Cuvrystraße 20, 23, 25 (Kreuzberg) by the local tenant initiative SO 36 and neighbours of Cuvrystraße

1980

1. January 80 - Schrippenkirche (cultural centre) in Ackerstraße 52 in the district Wedding occupied and three months later evicted.

January-March 80 - More houses are getting squatted: Heinrichplatz 14a, Naunynstraße 77, Naunynstraße 78, Naunystraße 79, Mariannenstraße 48, Leuschnerdamm 37/39, Luckauerstraße 3 and Cuvyrstraße 23 HH and Cuvrystraße 25 HH (all in Kreuzberg).

28.03.80 -The first meeting of squatters take place in Cuvrystraße (Turm, Leuschnerdamm, Luckauerstr.,Naunynstr. 77, Mariannenstr.48, and Cuvrystr.). The Squatting Council is founded and from now on meeting weekly.

01.05.1980 - At Oranienplatz in Kreuzberg 36 people tear down a wall, constructed by the local district of Kreuzberg, and one person is getting arrested after clobbering a cop with a stick, who actually had drawn a pistol in the scuffle. In a harsh sentence on January 27th, 1981, Manfred Wetzel is getting convicted for 2 and a half years in prison.

31.05.1980 - First occupation in Kreuzberg 61, the other Kreuzberg, Chamissoplatz 3.

04.06.1980 - Eviction of Chamissoplatz 3 , and 16 persons are getting arrested.

07.06.1980 - Adalbertstraße 6 is squatted.

July 1980 - Oranienstraße 44 and Oranienstraße 45 are getting occupied.

02.08.1980 - The Berlin police establish a special commision only for squatting..

10.10.1980 - At the end of an action week against possible eviction takes palce a demonstration with 2000 participants, at that point some bankwindows are getting smashed, while the house Oranienstraße 198 is getting squatted.

01.11.1980 - The Cuvrystraße 20/23 (Kerngehäuse) is occuppied. It is an old factory building.

07.11.1980 - Occupation of the Groningerstraße 50 in the district Wedding.

08.11.1980 - Fraenkelufer 50 is squatted.

21.11.1980 - Occupation of Waldemarstr.52 and Görlitzer Str.36 (Villa Kunterbunt)

03.12.1980 - The first squatter of the evicted Chamissoplatz 3 is convicted and has to pay for trespassing a fine of 400 german marks.

06.12.1980 - First occupation in the district Neukölln: Pflügerstr.12 / Reuterstr.41/42 with support of the General Students' Committee (german: Allgemeiner Studierendenausschuss) or AStA of the FU Berlin (Free University).

12.12.1980 - 18 houses are squatted so far. The police prevents the occupation of Fraenkelufer 48. Shortly afterwards barricades are erected at the nearby bridge at Admiralstraße, the police responds with teargas and truncheons. A riot starts with attacks on banks and businesses (shops get looted), moves to and around Kottbusser Tor and last for many hours. One riot-policevan squashs the leg of one demonstrator, one day later his leg had to be amputated. Many are heavily wounded by the police and 58 persons are getting arrested, while 27 of them have to stay in prison after receiving a detention order from a judge. The confrontations became called "The Battle of Fraenkelufer".

At the evening 150 mice are getting abandoned in the food hall of the department store Karstadt at Hermannplatz. In two statements the autonomous groups MAF (Kreuzberger Mäusefraktion) and the "Blues" do declare their protest against the terror of consumption and the speculation of housing.

13.12.1980 - Demonstration of 1.500 people at Ku´damm in the city-centre of West-Berlin, where numerous windows are getting smashed and shops looted.

14.12.1980 - Fraenkelufer 48 is squatted.

15.12.1980 - All squatters reject totally any kind of negotiations as long the imprisoned demonstrators are not released. The squatters of the Kerngehäuse break up their negotiations in solidarity, although their contracts are ready to sign. At the evening again a demonstration takes place at Ku´damm with 3.000 people, followed by riots and high property damage, this time also in different areas of West-Berlin.

19.12.1980 - 18 of the arrested demonstrators from the Battle of Fraenkelufer are released from pretrail detention.

20.12.1980 - Big demonstration with 15.000 people from the prison Moabit to the Innercity down town area.

28.12.1980 - According to the police, throughout the holidays - in 13 cases windows are getting smashed and incendiary bombs are placed.

1981

05.01.1981 - Women squat the Liegnitzer Str.5 (House of Witches).

07.01.1981 - Occupation of Mansteinstr.10/10a in the district Schöneberg.

11.01.1981 - The squatting council accepts four persons as facilitator and intersessor between the state and the squatters. (W.Orlowsky, V.Härtig, I.Mock, L.Borchers).

15.01.1981 - The mayor of West-Berlin, Dietrich Stobbe (SPD) resigns, after, in consequence of the Garski-scandal (Garski - Affäre), four ministers had already stepped down from office.

23.01.1981 - The Federal Minister of Justice Hans-Jochen Vogel (SPD) is elected as the new mayor, temporaliy until the following elections in May 1981.

27.01.1981 - After the verdict against Manne Wetzel (2,5 years for assault on a police officer on may first 1980) and the once again arrest of Rita Meyer because of the incidents on 20.12.1980, occur incendiary attacks on banks and the patent office, and 1000 people do demonstrate on the evening at Hermannplatz.

29.01.1981 - Guido Weitz, arrested during the Battle of Fraenkelufer, is getting sentenced to 14 months jail without probation. The direct response: Demonstrations, barricades, 120 smashed windows at banks, supermarkets, department stores and two incendiary attacks in the night.

02.02.1981 - In the meanwhile are 45 houses squatted.

04.02.1981 - Second verdict against one person from the Battle of Fraenkelufer: 18 months prison for inciting a riot.

07.02.1981 -Mass demonstration witrh 15.000 folks. The main demand is: General amnesty for the prisoners and convicted and stop of the criminalization of the squatting movement.

08.02.1981 - Meanwhile around 60 houses are squatted and daily more squats do appear.

09.02.1981 - 62 university professors demand in a open letter to the Senate of Berlin the legalization of the squats as well as amnesty for all criminalized persons/squatters.

11.02.1981 - Strong public protest prevents the eviction of the squat Mittenwalder Str.45. Representatives of the church and the green party AL (Alternative Liste) spend the night in the squat. In the german public television ZDF, a debate between squatters and politicians takes place but is stopped after a tumultous course.

16.02.1981 - Occupation of Kottbusser Str.8, first occupation of turkish/kurdish women (and 1 german).

26.02.1981 - The first squatters can officially registrate at their homes.

27.02.1981 -Steinmetzstrasse 21 is squatted, the 100th squat, according to the press.

05.03.1981 - Riots in many west-german cities, also in West-Berlin, after in Freiburg the squatted house Schwarzwaldhof is getting evicted.

10.03.1981 - First eviction of the year: Obentrautstr 44 with 40 people arrested. The house is demolished immediately. Also Kopischstr.4 is evicted.

13.03.1981 - Local squatting councils in the districts are formed and established. The overall squatting council for West-Berlin remains as superior body and council.

22.03.1981 - 123 houses are squatted.

24.03.1981 - Three squats, at Fraenkelufer (Fraenkelufer 46, Fraenkelufer 48 and Fraenkelufer 50), origins of the "Battle of Fraenkelufer", are getting evicted. 850 cops, in the line of duty, cordon spaciously the whole area, Spezialeinsatzkommandos (SEK) (previously also known as Sondereinsatzkommando, "Special Operations Command" secure the neighboring roofs. As a response, people squat the local city hall of Kreuzberg and some offices of the ruling Social Democratic Party (SPD).

31.03.1981 - Fierce debates among the squatters in the squatting council: One proposal by a dozen of squats is to have talks with the Berlin Senate, if there are no more evictions without the precondition of the liberation of the prisoners. Another proposal, the Treuhandmodell, by Orlowsky´ (BI SO 36) is on the table: All squats are are getting adopted and maintained by a third, independent association without losing their own autonomy ("Käseglockenmodell"). But this does not count for all squats. The majority still makes a demand on: No negotiations without the liberation of the prisoners. A minority rejects any kind of negotiations by any means. 129 houses are squatted and at this stage no one is negotiating.

06.04.1981 - Police raid the workspaces and living area of the colective Stechapfel in Görlitzer Str. 74 due to the suspicion of running an illegal radio pirate station (Radio Utopia) and the allegedly illegal possesion of a scanner to intercept interdicted frequencies.

07.04.1981 - 800 cops raid 5 squats in SO 36 (Kreuzberg 36). Raids took place in the squat "Turm" and in the "Besetzereck" and also in Luckauerstr.3, where the whole squatting council, who was in this particular moment holding a meeting, was entirely arrested. 165 persons were fingerprinted and photographed and investigations according to paragraph §129 have been announced. The state prosecutor do announce, that since January 24 squats have been raided and searched.

09.04.1981 - Many banks in the district Charlottenburg are smashed, in all West-Berlin political slogans are spraypainted.

11.04.1981 - Mass demonstration with 25.000 people from Wittenbergplatz to Winterfeldtplatz.

13.04.1981 - After the rumor came up, that Sigurd Debus had died in the hungerstrike of RAF (Red Army Faction), around 400 Menschen smash 200 windows in one hour at the Ku´damm. Sigurd Debus dies on april 16th in the prison Hamburg-Fuhlsbüttel after being forced feeded since march 19th.

25.04.1981 - Many proposals for contracts and possible negotiations come on the table:

One is the Stiftungsmodell (model of foundation), which buys at maximum 60 houses and rent it out to the individual squats. This proposal is rejected by the squatting council, because it does not count for a l l squats and was worked out in private without transparency with the Senate.

28.04.1981 - Ulrich, Senator, responsible for construction, rejects the legalization of all squats and favours instead the Treuhändermodell, the Stiftungsmodell or individual contacts between squatters and house-owners.

29.04.1981 - One squat , the Turm (Leuschnerdamm 9) propose to form councils for each city block (block of houses), so that the squatters will be better entrenched and connencted with the local neighbourhood and their rent and other social struggles. Raid in Herrnhuter Weg 12, 12 arrests.

04./05. May 1981 - Ten new houses are getting squatted over the weekend.

06.05.1981 - The Treuhandmodell is rejected by the Senate in this version and form: That means , the Senate rejects amnesty for the prisoners, the inclusion of all squats and the proposal of rent-free contracts.

10.05.1981 - Elections for the parliament of West-Berlin (Abgeordnetenhaus) with following result: CDU 48,0%, SPD 38,3%, AL 7,2% und FDP 5,6%. The green party Alternative Liste (AL) enters first time parliament.

11.05.1981 - According to the Berlin Senate, 162 squats do exist.

12.05.1981 - Adalbertstr.6 is raided.

19.05.1981 - Bandelstr. 25 is evicted after one day of occupation. During raids of squats in Adalbertstr. and in Waldemarstr. appear for the first time masked plainclothes officers.

25.05.1981 - The squatters of the district Kreuzberg 61 (Kreuzberg was divided in Kreuzberg 36 and Kreuzberg 61) form a "working group legalization", which should start direct talks with the house-owners of the squats.

26.05.1981 - Eviction and demolition of Lützowstr. 2-6. Raid in Bülowstr.54 and Bülowstr.55, squats, which belong to the housing company Neue Heimat, 48 arrests. Squatters of the Goltzstr.30 , who face eviction, build barricades what turns into riots between 1000 persons and the police at Winterfeldtplatz. The cops empty the square in the third attempt after using heavily tear gas and carry out a brutal baton charge against the fleeing demonstrators. The results are 100 injured (two heavily wounded) and 10 arrests.

11.06.1981 - The Senator of the Interior Heinrich Lummer declares to continue with the Berlin Rule (Berliner Linie), that means only to evict after a complaint and a cross-reference for the house or prosecuet a crime. And new occupations will not be tolerated, but evicted immediately. Currently 165 squats do exist: 86 in Kreuzberg, 32 in Schöneberg, 12 in Charlottenburg.

15.06.1981 - The Martha-parish (Kreuzberg) adopt as a mentor the women-squat Liegnitzer Str.5.

22.06.1981 - Eviction of the Mittenwalder Str.45, and three more squats are getting raided. In the evening riots in the districts Schöneberg and Kreuzberg. 700 people are getting surrounded in Nollendorfplatz, 170 arrests, 50 smashed windows.

25.06.1981 - The Alternative Liste (the Green Party from West-Berlin) initiate a bill for amnesty in the parliament while at the same time takes place a demonstration ("attack at the townhall - Sturm auf das Rathaus") with 15.000 people. The main demand is amnesty. When the demonstrators tries to enter the no-protest zone of the parliament, the police use tear gas and disperse the crowd who then splits in two parts and start to smash windows of the housing company Neue Heimat, loot and burn the supermarket Bolle while others smash windows of the district courthouse in Schöneberg and building of the criminal investigation department.

26.06.1981 - The squat Lohmeyer Str.21 (Charlottenburg) is evicted by plainclothes cops. Breakup of all talks between the squatters from the district Charlottenburg, the local government and the housing company Neue Heimat.

30.06.1981 - The number of mentors (Patenschaften) is steadily increasing: local groups of the union ÖTV, the district chapter of the political party SPD in Schöneberg, professors, lawyers (Winterfeldstr.38), the national association of the Falken, the falcons, a socialdemocratic/socialist voluntary organisation of children and young people, (for seven squats) and the Berliner Mieterverein, the Berlin tenant association (Koloniestr.30).

06.07.1981 - The first course of lectures takes place under the slogan: "Sommerliche Kopfbesetzungen".

07.07.1981 - Raids in six squats because of not paying for gas, electricity and water, trespassing and insult. In the evening riots because of the raids.

09.07.1981 - The municipal council for finance of Neukölln from the CDU offers for 3 squats of their district contracts and flats to move. The Neukölln squats demand instead the legalisation for all nine squats of the district and declare to be open for talks without the precondition of the liberation of all prisoners of the movement.

12.07.1981 - 8000 people participate in a demonstration in the mansion area of Grunewald under the slogan "Demonstrators visit the speculators". The demonstration visit 22 known speculators and causes 23 broken windows.(right on says the translator)

22.07.1981 - 43 university professors, teachers, artists, writers, priest and intellectuals move into several squats to prevent further evictions.

31.07.1981 - The senator for building Rastemborski (CDU) declares the coming eviction of nine squats.

06.08.1981 - As a response to the eviction-plan, the squatter announce massive resistance and organize a four-week resistance spectacle (beginning on 25.8.) TUWAT (means: Do Something) . They invite people from all over Europe to come.

09.08.1981 - The state responds to the TUWAT- spectacle with the confiscation of the call because of "call for political offenses" and "insult against the Berlin Senate".

10.08.1981 - Raid of the TUWAT central-information point, which is in a tenant association place in Waldemarstraße.

11.08.1981 - 6.000 - 8.000 people demonstrate against the threatening eviction of the squats who do belong to the housing-company Neue Heimat. 21 workers/staff of the district Kreuzberg assume the mentoring for the squats Luckauer Str.3 and Manteuffelstr.90a.

24.08.1981 - Meeting to found a Civil Defense Corps: "Citizen action against caos" (Bürgeraktion gegen Chaos). A written promise by the Senator for Interior Affairs Lummer to join this Defense Corps was withdrawn in the very last minute.

25.08.1981 - Beginning of the TUWAT- spectacle.

29.08.1981 - 7 of 11 FDP - chairmen assume and undertake/adopt the mentoring for the squat Pohlstr.61, a group of printers of the company Mercator (the printing house of the mainstream newspaper Tagesspiegel) adopt the mentoring for Potsdamer Str.130. Several other associations demand from the Berlin Senate a political solution for all the squats.

20.09.1981 - Around 10.000 persons demonstrate against the threatened evictions of squats.

22.09.1981 - 2.000 police officiers evict 8 squats. While most squats do resist in a rather passive way, the only barricades house is Winterfeldstr.24. All the strairways up to the highest floor is barricaded and not passable with bulk garbage, rubble and timber beams. The cops need more than 1/2 hour to get through. The Senator Lummer (CDU) holds a press conference in the evicted squat Bülowtr.89 and present himself in the Napoleon sign on the balcony.

In the meanwhile do protest demonstrators on the streets against the evictions. The police is trying to disperse the crowd and is chasing the people by force. In this moment the 18-year-old Klaus Jürgen Rattay is chased by the police under a BVG-Bus (a public transportation bus), overrun and dragged 40 metres. He dies inmediatly and he is the first mortal victim of the squatting movement. After the death of K.Rattay thousands of people with tears in their eyes went to the streets of Berlin, humming the melody of Sacco and Vanzetti "Here's to you - Nicola and Bart". At the end of the demonstration the anger explodes and turns into a big riot and heavy clashes with the cops.

23.09.1981 - Many Citizens hold vigils at the place of Bülowstraße/Potsdamerstraße, where Klaus Jürgen Rattey was killed. In the night 50 incendiary attacks on banks, shops, multinationals and policevehicles take place .

24.09.1981 - Another funeral march takes place. And the trade union IG Bau, Steine, Erden (existed until 1996, emerged then into the trade union IG Bauen-Agrar-Umwelt (IGBAU) with a membership of 350,000. IG BAU is active in the sectors of construction and engineering, building materials, building cleaning, facility management, gardening, forestry and agriculture) realizes another demonstration against the squatters and demand that squatting should not eliminate workplaces and Berlin should not be destroyed by those Chaoten (fools).

26.09.1981 - 25.000 people participate in a mass demonstation - still 148 squats do exist. The mayor Richard Weizsäcker (CDU) announces the stop of evictions until October 7th 1981.

28.09.1981 - A imprisoned demonstrator of the december riots from the 12.12. is set free. Only one person from the december riots is now in jail.

03.10.1981 - On the weekend some new occupations and followed evictions in various districts.

08.10.1981 - Meeting with squatters and mentors (of adotion) in Cuvrystr. in the Kerngehäuse without finding an agreement about the ways/forms of resistance.

13.11.1981 - Day X: Eleven houses are squatted and evicted in the district Charlottenburg.

1982

22.01.1982 - 11 squats of two blocks form in Kreuzberg the Block-council 101/103.

09.02.1982 - Still 139 houses are squatted, according to the Berlin Senate in the following districts: in Kreuzberg 74, in Schöneberg 27, in Charlottenburg 9, in Wedding 8, in Neukölln 7, in Tiergarten 6, in Zehlendorf 5, in Spandau 2 and in Steglitz 1.

16.02.1982 - "Day Y". Goebenstr.7 is temporaly occupied. During the eviction clashes between 400 people and the cops, 38 arrests.

19.03.1982 - The squat in Schulstr. in the district Zehlendorf is evicted and demolished immediately. As a response some windows of banks are smashed, a construction trailer set on fire and a incendiary attack comitted on the building of the Senate for construction and housing in the district Wedding.

20.03.1982 - Demonstration with 4000 people under the slogan "Frühlingserwachen aller Unzufriedenen" which ends in a small riot.

23.03.1982 - Raid of the house Oranienstr.3, the third time in just 2 weeks.

07.04.1982 - The housing company Bewoge and the squats Waldemarstr.52 and Mariannenstr.16 conclude a contract.

26.04.1982 - Kopischstr.5 evicted. In the evening do march around 500 demonstrators against the eviction. The police disperse the crowd with teargas and baton.

28.04.1982 - 3.000 people demonstrate against the policy of eviction by the Berlin Senate from Kudamm to Mehringdamm. The demonstration is getting heavily attacked by police with batons.

18.05.1982 - Fraenkelufer 30 in Kreuzberg is evicted. In the evening takes place a demonstration with 8000 people from Gedächtniskirche along the Kudamm. In Schöneberg and Kreuzberg four construction vehicles set on fire and some windows of banks smashed. One incendiary attack at the regional employment office in Wedding causes little damage.

May 1982 - Two weeks ahead of the visit of the US-president Ronald Reagan, banners, who do insult and offend the president, are getting confiscated. Especially in the squats anti-Reagan banners are seen a lot. The "war of the banners" (Lappenkrieg) starts.

04.-12.06.1982 - The "Anti-Nato" week takes place.

10.06.1982 - 100.000 people demonstrate against the visit of the US-President Ronald Reagan.

11.06.1982 - Despite a ban of the demonstration do gather around 4.000 people at the Nollendorfplatz in Schöneberg. The police cordons the whole place partly with nato barbed wire.

Heavy clashes break out and the demonstrators can break away the sealed off area. Finally more than 200 people are getting arrested, 14 do remain in prison and face serious charges. In the meantime the cops raid the squats Maaßenstr.11/13, Goltzstr.30, Bülowstr.52 and Potsdamer Str.157/159 in Schöneberg, lock up the few reaining squatters in some rooms and destroy and smash into pieces the rest of the houses almost completely: staircases, windows, kitchens and toiletts inclusive. According to the squatters a damage of 200.000 german marks was caused alone in one house in Potsdamerstr.157/159

16.06.1982 - 5 squats, Pflügerstr.12, Dresdnerstr.16, Willibald-Alexis-Str.12, Winterfeldstr.38 and Danckelmannstr.44 and the Café Barrikade are raided, because they were listed as Info-Points during the activities against the visit of Ronald Reagan on June 11 th, and are accused of being the operation centre of so called autonomous groups and a criminl assoacziation "invoking for criminal offenses".

30.06.1982 - For the first time four squatters are getting convicted for trespassing and stealing electricity. Trespassing will only be prosecuted in combination with stealing electricity.

12.07.1982 - Squatters of 29 houses present a new proposal to the housing company Neue Heimat : Creation of a supporting association, user rent contract for one year and searching and negotiating for a long ranging contract. The negotiations have been already lasting for 2 months.

13.07.1982 - 5 raids in in Kreuzberg: 44 persons identified and 5 arrested temporalily.

14.07.1982 - Rent - Contracts for the squats Arndtsr., Friesenstr. and Kottbusser Str.8.

27.07.1982 - Goltzstr.30 and Bergmannstr.103 are getting evicted. As a response is organized by various collectives a convoy of bikes and cars which causes traffic jam and caos, three arrests.

In the night we count a incendiary attack against the department store Wertheim in the district Steglitz, which causes a damage of 2 million german marks. More fire attacks take place against the Bank of Industry and Commerce, several construction vehicles and a food store (why that?). More than 10 shops are getting smashed their windows.

09.08.1982 -

16 squats are getting raided in the districts Kreuzberg, Neukölln and Schöneberg. According to the police the West-Berlin squatters scene has created an own communication system, which primarily served to inform about intented, planned and taken place police operations and and raids against occupied houses. During the raid have been found three radio units in working order as well as various parts of transmit-receivers, which all were conficated. 298 persons are controlled and identified, two arrested.

29.08.1982 - A political poster, which labels and declares the Senator Lummer (CDU) as right-wing leads to the raids and searches of 21 squats. 294 people are getting identified.

20.10.1982 - The housing company Neue Heimat, the trade union DGB, squatters and mentors (Paten) arrive at an agreement after seven month negotitaions: 26 squats are transferred in a building lease to a supporting association, which deals with the owner. The Senate also accepts.

At the beginning of November the first precontract are signed.

02.11.1982 - The squats Reuterstr.41, 42, 45 und Maaßenstr.11, 13 are getting evicted within 4 days.

26.11.1982 - A trial against 38 mentors and supportes starts. They are charged with trespassing after beeing evicted in May in the squat Fraenkelufer 30.

30.11.1982 - According to the Senate of Internal affairs, the police has executed so far 630 house searches, raids and evictions in squatted houses and 3.805 persons have been identified.

1983

January 1983 - The squats Buttmanstr.16, 18, 19 and Kaiser Wilhelm Platz 9 are getting evicted.

22.01.1983 - 4.000 squatters and supportes demonstrate towards the centre of West-Berlin, where it ends at Breitscheidplatz, with a small riot, one demonstrator is getting seriously injured.

01.06.1983 - Ultimatum given to the squat "Turm", Leuschnerdamm: Either contract or eviction. The Turm is considered as a "non-negotiator squat".

18.06.1983 - Oranienstr.168 (Besetzereck) evicted.

28.06.1983 - The "Turm", and 6 other squats, 5 in Charlottenburg are getting evicted.

28.09.1983 - After the eviction of the squat Koloniestr.30, there is no house more squatted in the district Wedding. Still 53 houses are occupied, around 10 of them are so called "Nicht-Verhandlerhäuser", squats who do not want to negotiate with the state or the housing companies.

20.10.1983 - The squat Bülowstr.55 (squat of punks) evicted. Still 34 squats do exist.

12.11.1983 - In the districts Schöneberg and Charlottenburg more squats are just before conclusions of a contract.

1984

24.02.1984 - The side wing of the squat Winterfeldstr.31 is getting evicted.

01.03.1984 - Rent-contracts for the squats Kohlfurter Str.40/46 and Fraenkelufer 4/8 are concluded. Those squats belong to the city-owned housing company GSW. Still 18 squats do exist. (8 in Schöneberg, 6 in Kreuzberg, 1 in Charlottenburg, 1 in Neukölln and 1 in Tiergarten).

02.06.1984 - Around 1.000 people do demonstrate under the slogan "The last tango of eviction" to the squat KuKuCK.

07.06.1984 - Raid of Oranienstr.44/45 , doors and windows smashed, one person is getting abused by the police.

25.07.1984 - The art and culture centre (Kunst und Kultur Centrum Kreuzberg) KuKuCK is getting evicted. As a response around 1.500 people march on the streets. Still around 10 squats do exist.

08.11.1984 - The probably last squat in West-Berlin is getting evicted.

1985

The Wagonplace X-Dorf/Kreuzdorf is occupied in Kreuzberg at Mariannenplatz/Bethaniendamm.

1987

01.01.1987 - The rent control for old buildings is abolished/eliminated/removed, that means in concrete the amount of the rent is left/conceded for the free housing market.

01.05.1987 After the police has attacked a leftist streetfair at Lausitzer Platz in Kreuzberg, heavy clashes with then police break out and for hours the police is retreating the district. Therefore shops are looted and the supermarket Bolle at Skalitzerstraße/Wienerstraße burns down to the ground after being looted completely. With reference to those first of May riots, nowadays every year takes place the Revolutionary first of May demonstration.

14.11.1987 - During a neighbourhood demonstration against gentrification, forced evictions and rent increase in Kreuzberg Reichenbergerstr. 63 a is symbolically occupied. From 1981 until 1984 the house was was already squatted.

24.12.1987 - Again occupation of Reiche 63a, evicted immediately.

1988

26.05.1988 - The Lenné-Dreieck is occupied, a not used, unbuildt area on the west side of the wall, but territory of the East, where west-german police is not allowed to interfere and act. According to a treaty of territory-exchanges between the two states West-Germany and East-Germay, West-Berlin is getting back the triangle (40.000 square metres) on July First 1988. The place is renamed Kubat-Dreieck by the squatters, Norbert Kubat, a prisoner of the first of May, who died in police custody on May 26th 1987 a year ago. A tent-city is built up and created. Discussions, talks and events take place.

01.07.1988 - The West-Berlin police evicts the Kubat-Dreieck. The squatters, 182 people, jump over the wall/do escape over the wall to East-Berlin and getting a nice breakfast by the East-German authorities and leave later via the usual checkpoints.

November 1988 - Occupation of Sorauer Str. 27.

04.12.1988 - Occupation of Podbielskiallee 2 in the district Dahlem. The ongoing student protest at the same time at the nearby Free University (FU) allows and enables, that this squat is not getting evicted within 24 hours.

06.12.1988 - Start of the student strike at the TU (Technical University). Podbielskiallee is getting evicted.

13.12.1988 - Occupation and eviction of Tempelhofer Ufer 1a in Kreuzberg.

15.12.1988 - The house Einsteinufer 41 is squatted for the first time. Eviction is followed the next day and accompanied by student protests.

1989

29.01.1989 - Elections in West-Berlin with following results: CDU (37,7%), SPD (37,3%), AL (11,8%9, FDP(3,9%), Republikaner (7,5%). SPD and AL form a coalition to govern.

16.12.1989 -Activists squat Frauenhoferstr. 10-12 and name it the "Revolutionary Centre"("Revolutionäres Zentrum").

08.03.1989 - Occupation of Nostitzstr. 49 in Kreuzberg.

20.03.1989 - Occupation of Marchstr.23/24 and some days later Einsteinufer 41.

21.03.1989 - Six simultanous occupations, but all are evicted immediately: Sorauer Str. 23, Adalbertstr. 76, Cuvrystr. 35, Reichenberger Str.133, Köpenicker Str.195a. In the evening demonstration with many broken glass in the neighbourhood Waldekiez (Kreuzberg).

01.04.1989 - Weserstr.39 is squatted as part of a housing-demonstration in Neukölln and evicted the same day.

10.04.1989 - Occupation and eviction of the Urbanstr. 23

25.04.1989 - Again occupation and eviction of Frauenhoferstr. 10-12.

30.04.1989 - Occupation of Oranienstr. 192 and Mariannenstr. 9-10

02.05.1989 - Eviction of the Mariannenstr. 9-10

05.05.1989 - Second occupation and eviction of the Podbielskiallee 2

08.05.1989 - Eviction of the Oranienstr. 192

16.05.1989 - Artists occupy the former hospital Unger`sche Klinik in the district of Tiergarten, immediately evicted..

19.05.1989 - Again occupation and eviction of the Oranienstr. 192

20.05.1989 - Occupation and eviction of the Biesenthalerstr. 4.

03.06.1989 - The third occupation of Mariannenstr. 9-10. Day after evicted.

09.11.1989 - The GDR is opening their borders - the wall is open.

1990

The Year 1990 - After the wall came down, the mass occupations of houses in East-Berlin are extending rapidly. The gradual collapse of the East-German state led to an uncertain legal situation, which created a kind of vacuum of the legal system, which presented for all those, who were willing to squat, the perfect preconditions to appropriate en masse/massively vacant houses. In East-Berlin, 130 houses were occupied until the magistrate of East-Berlin issued a decree not to tolerate any more occupations after July 24th 1990.

30.04.1990 - In Mainzer Str. in the district Friedrichshain 12 houses are getting squatted (Mainzerstr.2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 22, 23).

June 1990 - The MainzerStr. 24 is getting squatted as the 13th house in Mainzerstraße.

22.06.1990 - The squatting council forms the Vertragsgremium (VG), a group, which is entitled to lead talks and negotiations with the Magistrate (municipal administration) of East-Berlin.

04.07.1990 - First talks between the VG and the Magistrate. It is agreed on record, that both sides, parts of the negotiation table, are interested/are intending to find a peaceful solution for all the squats in East-Berlin.

24.07.1990 - The Magistrate proclaims the Berlin Rule ("Berliner Linie"): Negotiations can only take place about already existing squats, from the day on now all new squats will be evicted within 24-hours.

04.08.1990 - First mass demonstration at Frankfurter Tor (Friedrichshain) with thousands of people.

26.08.1990 - The legendary (conference) table of the Kommune 1, who ended up in the meantime the alternative newspaper (TAZ), is appropriated by squatters of the Mainzer Straße, who justify their action with the negative media coverage about the squatting movement. The TAZ is indignant.

Kommune 1 or K1 was a politically motivated commune in West-Germany. It was created on January 12, 1967, in West-Berlin and finally dissolved in November 1969. Kommune 1 developed from the extraparliamentary opposition of the West-German student movement of the 1960s and was intended as a counter-model against the small middle-class family, as a reaction against a society that the commune thought was very conservative.

29.08.1990 - An eviction by the police in Niederbarnimstr. 23 is prevented by 150 supportes.

05.09.1990 - "Wilde 15" (Wildenowstr. 15), a former home for homeless people, which was occupied at the beginning of the year, is getting evicted.

28.09.1990 - The Cuvrystr. 34 is squatted. After the eviction, on october 5th, people smashed as a response windows in different areas of the city.

18.10.1990 - Eviction of the Erkel, a squat in Erkelenzdamm, Kreuzberg.

27.10.1990 - Despite of the Berlin Rule (Berliner Linie) the Cotheniusstr.16 is squatted.

12.11.1990 - The Cotheniusstr.16 , and Pfarrstr.110 and Pfarrstr.112 are evicted.

14.11.1990 - The 12 squats in Mainzerstraße are getting evicted by around 3000 cops after two days of fierce battle. The 200 squatters of the Mainzerstraße in Berlin and around 500-1000 supporters resisted for two days, building barricades, digging deep holes in the streets with caterpillars, throwing stones and molotov coctails, and using slingshots and flare guns against the police before finally being evicted by 3000 police officers from all over Germany, which had to utilize watercannons, police tanks, heavy teargas, sharp munitions (at least in one or reported ocasions), helicopters and special combat units causing injuries and 417 arrests. The 11 squats were lost but the fierce resistance as well as the tremendous critical media coverage, which exposed the first huge operation and adaption of West-German police in East-Berlin after the unification of the two German states, resulted in two sigificant outcomes: 1. The government (Senate) of Berlin crushed/fell apart after the partner of the coalition, the Green Party, quit the alliance over disagreement with the decision of the eviction, and 2. Round Tables between squatters, politicians and mediators on the local district level were more easliy established and finally led to the legalisation of most squats (more than 100) in former East-Berlin.

11.12.1990 - Evition of Lübbener Str. 29, the last squat in Kreuzberg.

15.12.1990 - A group of artist students of the HdK (Berlin University of the Arts) squat a house for their exhibition in Thaerstr.10. The occupation ends the same day.

1991

Januar 1991 - From January on a large amount of squats in East-Berlin is on the way to sign rent-contracts and to legalize their status. The contracts will eventually differ from district to district. Therefore some squatters declare, that the attempt and effort to find a solution for all squats was a failure/ did not succeed.

02.01.1991 - After the evictions of Rigaer Str. 101, Kadiner Str. 15 and Proskauer Str. 4 activists occupy for 2 hours the office of the district mayor of Mitte and hold a press conference there.

1992

20.06.1992 - 20 members of the artist -group »Vereinigte Farben Wawavox« squat after the streetfair at Kollwitzplatz as an artist action under the slogan »Besetzen - Kunst - 1.Hilfe« (Squatting - Art - First Aid) the house Kastanienallee 77

1993

17.08.1993 - Occupation and eviction of Pfarrstr. 112

07.10.1993 - Eviction of the wagonplace Waldehalde at Engelbecken in Kreuzberg by 900 cops.

21.10.1993 - As part of the action-week of house-projects and wagonplaces, homeless and activists squat Johannisstr. 8 to create a living project for homeless people. 150 cops evict and arrest 7 homeless.

1994

02.02.1994 -Homeless kids and punks occupy the former building of the Salvation Army in Kastanienallee 71.

1995

01.04 - The house Christinenstraße 15 in Prenzlauer Berg is occupied and evicted the same day. But later negotiations between owner and squatters take place and lead to contracts for the squatters.

1996

The Wagonplace Laster und Hänger occupies Am Friedrichshain 16-18 and stays there for four years.

17.07.1996 - The biggest wagonplace of Berlin, the East-Side Wagonplace, alongside the river Spree, with more than 150 people living there, is getting evicted.

08.08.1996 - The squat Marchstraße 23/Einsteinufer 41 in the district Charlottenburg is getting evicted after seven years of existence. It is the longest ever squat in the history of Berlin, which never had a rent-contract or any type of a legal agreement.

1997

24.02.1997 - Pfarrstr. 104 evicted. Withal a dog of one of the squatters is shot by the police.

29.07.1997 - Eviction of Scharnweberstr. 28, Pfarrstr. 88 and Rigaer Straße 80

1998

24.04.1998 - Occupation of Steinstr.28 in the district Mitte. Four days later evicted.

1999

03.06.1999 - The Wagonplace Ratibor in Ratiborstraße 14 a (Kreuzberg) is squatted and is getting legalized later.

2001

09.09.2001 - The Wagonplace Laster und Hänger squats a free space in Modersohnstraße/Revalerstraße in Friedrichshain.

15.12.2001 - Activists squat the empty building in Michaelkirchplatz 4 (Mitte) to establish a Social Centre there. The eviction follows the same day.

2002

19.12.2012 - An empty free space, unbuilt land is taken in Rigaer Straße 6/7 in Friedrichshain by the Wagonplace Convoi and is getting legalized later on.

2003

24.01.2003 -The house Gabriel-Max-Str. 3 is squatted and evicted the same day on occasion of the Action-Days in favour of the wagonplace "Bambule" in Hamburg.

09.10.2003 - The Berliner Sozialforum squats the former nursery in Glogauer Str. 16 and opens a Social Centre. After negotiations with the district mayor, a party until midnight will be tolerated.

Then follows eviction.

2004

03.04.2004 - Oranienburger Str.18 is squatted on the european "Action-Day against cuts in social services" to open and create a Social Centre. At the time the police is coming, the squatters leave voluntarily the house.

2005

06.06.2005 - The houseproject in Yorckstraße 59 is evicted, despite a lot of solidarity. The new owner had increased the rent enormously(multiple), what was rejected by the inhabitants of the houseproject. On the evening the Oranienstr.40 in Kreuzberg is occupied and evicted promptly.

11.06.2005 - The New Yorck in the south-wing within the building complex Bethanien is squatted. The mayor of the local district Ms. Reinauer from the left Party PDS/Die Linke did not report to the police in the beginning but after failed negotiations with the squatters, who refused to sign a time-limited contract that required them to leave voluntarily, two months later the same mayor wanted to evict immediately. It was actually the police themselves who rejected the order and had to inform the mayor that she was required to get a proper judicial order. But because this takes months or even years the squatters finally gained legalisation after a campaign for a referendum against the planned privatisation of the huge site of Bethanien (of which New Yorck was only a part) was under way and the "left" mayor lost the following elections the next year and the new elected green mayor started a round table to negotiate. The New Yorck and the South-Wing of Bethanien were legalized in 2009.

2008

27.05.2008 - As part of the "Wir bleiben alle" (We Stay All) - "Free Spaces Action Days" the Michaelkirchstr. 4-5 is squatted for a social centre and evicted within hours.

2009

12.06.2009 - During the „Action Weeks against gentrification“ the house Michaelkirchplatz 4-5 is again squatted, to establish a social centre there. Eviction follows the same day.

21.06.2009 - Likewise as part of those "Action Weeks" a house in Voigtstraße/Dolzigerstraße is squatted and evicted the same day.

24.11.2009 - Brunnenstr. 183 , in Mitte, which existed for 17 years, is getting evicted.

2010

10.04.2010 - The former cafe "Cafe Jenseits" at Heinrichplatz in Kreuzberg is squatted and reopened as Free Shop (Umsonstladen) and Neighbourhood-Centre "Cafe Diesseits".The cops do evict within hours with a lot of pepperspray.

10.-19.09.2010 - The Intersquat-Festival in Berlin takes place.

31.12.2010 - The empty building at Stralauer Platz 29-31 is squatted by around 30 former inhabitants of Brunnenstrasse 183 and other activists. They demand another house for the evicted Brunnenstraße 183, the police evicts within 4 hours.

2011

02.02.2011 - 2500 cops evict Liebigstraße 14 in Friedrichshain, which existed for 21 years.

As a response several thousand participated in demonstrations which ended with heavy riots, smashed windows of corporate companies (like O2) and direct actions in the streets causing finally 1 million Euro property damage. The state had to pay a high price for that eviction - they had to spend another million for the payment of the police forces. The motto of the 80s "every eviction - one million german marks property damage" became a reality again in euros - quickly some anarchists designed and put up many posters in the streets advocating/promoting property destruction and direct actions as an effective militant strategy towards evictions and reminding the authorities of the possible consequences of any further evictions.

30.05.2011 - The Schlesische Str. 25 is getting occupied. Simultaneously takes place an occupation of the office of the district mayor from Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz. The occupation is directed against the selling and termination of tenants rent-contracts by the housing company GSW. The police is evicting the same evening.

04.09.2011 - Again another occupation of the house Schlesische Str. 25, the police evicts immediately.

18.09.2011 - As opening of the action day "Berlin from below" ("Berlin von unten") the house Oranienstr./Adalbertstr. is squatted, but soon evicted.

2012

25.03.2012 - Activists occupy a house in Bevernstr. 2 as a protest against gentrification and for affordable rent. Evicted the next day.

28.04.2012 - Weisestr. 47 in Neukölln is squatted and evicted the same day.

26.05.2012 - The tenant initiative „Kotti & Co“ occupy after a streetfair a free and empty space at Kottbusser Tor and create their protest-hut ("Gecekondu") to protest and organize themselves against rent increase and displacement of their own neighbourhood.

29.06.2012 - The probably oldest squatters of Berlin have been the grannies of Stille Straße 10 in the district Pankow. A group of pensioners (300 retirees all together) aged 67 to 96, squats their senior centre, which would no longer be financed by the local municipality of Pankow due to budget cuts. They do not struggle only for their own demands but also against a thoroughly capitalist, commercialised world as they state in one declaration to the press:

We don't want to leave behind a country in which a kid's music lesson, a visit to the library, or a gymnastics lesson for the elderly have become commodities, and in which everything is only valued in terms of money and in which people who can no longer afford something are simply turned into a cost factor.“

After more than 111 day of squatting and several activities and widespread support, the politicians gave in and signed with a long term option a contract for the seniors. Their struggle against closure was a was full success.

04.09.2012 - The artist-squat Tacheles in Mitte is evicted after 22 years of existence.

06.10.2012 - Start of the occupation of Oranienplatz by refugees. The Refugee Protest March to Berlin began on September 8th, and arrived after 28 days on Octubre 6th, 2012. On the day of their arrival in Berlin the refugees and activists are squatting Oranienplatz, a public square in the district of Kreuzberg, and are calling it Refugee Protest Camp. They start to live and organize in tents and wooden huts as a protest against racist German laws regarding inmigration and asylum. The camp draws wide public and media attention to issues such as racism, fortress Europe, the situation in Lampedusa (Italy) and the continuity of colonist policies, which, for example, are manifested in the German law of Residenzpflicht

16.10.2012 - After 111 days of occupation of the seniors home in Stille Str. 10. the seniors get a contract.

22.10.2012 - 150 people prevent with a Sit-in in front of Lausitzer Straße 8 an eviction of a family. The new owner had increased massively the rent. This is the starting point for a broad anti-eviction campaign against forced evictions.

08.12.2012 - The former school Gerhard-Hauptmann in Ohlauerstraße 12 is getting occupied by activistst and refugees of the Refugee Protest Camps. One floor of the occupied school was converted into a woman only-refugee space called the International Women Space. At the same time the "Irving-Zola-Haus", on the same compound in Ohlauerstraße 12 , is squatted to install a social centre.

2013

14.02.2013 - 1000 persons try to prevent the forced eviction (Zwangsräumung) of the family Gülbol in Lausitzer Str. 8 (Kreuzberg) . The cops gain entry to the flat for the bailiff after beating his way through the demonstrators.

19.10.2013 - As part of the European Day of Action for Housing Rights, activists squat a former police-building in Rathausstr. 12 in the district Lichtenberg, to provide housing for homeless families and refugees. Evicted by police within minutes.

27.12.2013 - The former Icefactory (Eisfabrik) in Köpenicker Straße 40/41 is evicted. 30 homeless people from Bulgaria lived there for several years. Despite some occupations and some media attention, the evicted people do not get other places provided and to live in, but some move later to the occupied Cuvry Brache.

2014

08.04.2014 -Oranienplatz is getting evicted when one portion of the group of refugees agreed to move to other facilities provided by the authorities. This agreement however created an internal conflict amongst the refugees about the proper way to combine their struggle against racist laws with the need for housing and legal status - which was shrewdly used by the authorities to split and weaken the anti-racist movement. However, one refugee-activist occupied a tree and remained there for 4 days longer and several others do start a hungerstrike. Only the infotent is allowed to remain at the square.

19.06.2014 -An incendiary attack destroys the infotent of the refugees at Oranienplatz.

24.06.2014 - Partly eviction of the occupied school in Ohlauer Straße 12, the Gerhart-Hauptmann-Schule. Some 900 police officiers went massively to the squatted school, blocked various important streets of the neighbourhood and prevented public access to the adjoining streets of the refugee strike house. With the police were also members of the district council, which is governed by the Green Party (Die Grünen), with the intention of evicting and completely vacating the building.

The district had always spoken about a “voluntary moving (move/relocation)" of the squatters of the school, in which the occupants would be transfered and relocated to refugee homes outside of the city, because officialy an order of eviction did not exist. But nevertheless, due to the high pressure and the threat of an eviction, 208 inhabitants did agree to the move. Nevertheless, around 50 refugees and some activists remained on the roof of the building, resisting the eviction and demanding a permit of permanent residency for themselves and for all of the refugees in Germany; to maintain the occupied school for themselves as an autonomous, self-managed place.

28.06.2014 - 3000 people demonstrate in solidarity with the refugees in the occupied school.

02.07.2014 - After nine days, an agreement is reached: The refugees are able to remain in the school; receiving a temporaly residence status for 6 months; receiving an identification card to enter and leave the school, secured by a private security service; with the understanding that the school would be, after renovation, transformed into a center for refugees, not self-managed, but instead conducted and administrated by the district. The police ends the nine-days siege of the surrounding area.

05.07.2014 - A demonstration from Hermannplatz (Neukölln) to Kreuzberg, with thousands of participants takes place in solidarity with the refugees of the occupied school in Ohlauerstraße 12.

26.09.2014 – Eviction of Cuvrybrache - A big fire at that site is used by the police to evict all the space with huts and tents. The Cuvrybrache was one of the last unbuilt areas at the Spree-riverside, facing privatisation. The owner wants to contruct and erect luxury - apartments and lofts. More than 100 people became homeless.

30.11.2014 - Little gardens (Kleingartenanlage) in Beermannstr. 24 in the district of Alt-Treptow are occupied. The occupation takes place to prevent the building and construction of the city-freeway Autobahn A100. The police evicts the following day.

Geschichte

Die Häuserkämpfe ab 1970 in Berlin sind eng verwoben mit den politischen und sozialen Bewegungen, Strömungen und Ereignissen einer Protest- und Widerstandskultur gegen herrschende Verhältnisse. Sie entstanden im Sog einer breiten 68er-Bewegung und wurden für viele zum Bezugspunkt ihres politischen Alltags und Selbstverständnisses.

Die Besetzungen unterschieden sich sich aber je nach Ort (West-oder Ost-Berlin) oder Bezirk (Kreuzberg oder Zehlendorf) und Zeitpunkt in der Intensität, den Zyklen und der Bewegungsstärke voneinander.

1970er

Anfang der 1970 Jahre  setzten sich die Besetzer*innen vor allem aus Jungarbeiter*innen, Arbeitslosen, Trebegänger*innen, Ex-Heimbewohner*innen sowie Studis zusammen.

Die allererste und am gleichen Tag von der Polizei geräumte Besetzung in Berlin erfolgte am 1.Mai 1970 im Märkischen Viertel (Reinickendorf) von circa 100 ArbeiterInnenjugendlichen und StudentInnen, um dort ein Jugendzentrum zu errichten. Danach kam es am 3.Juli 1971 am Mariannenplatz 13  zu einer Besetzung für ein Jugend-und Lehrlingszentrum, die mit  Räumung und der Festnahme von 76 Personen endete. Danach kam es zu einer Reihe von weiteren Besetzungen, von denen das Georg von Rauchhaus am Mariannenplatz 1, besetzt am 8.12.1971, als das längste inzwischen legalisierte ex-besetzte Haus gilt.

1980er

Zu der ersten großen Besetzungswelle kam es dann ab 1980/81, in der unterschiedliche politische, soziale und subkulturelle Bewegungen und Erscheinungsformen  (Autonome, FrauenLesben, Öko-Bewegte, Anti-AKW-Kämpfe, Internationale Solidarität-  z.B.  Revolution in Nicaragua 1979, Punks usw.) zusammenwirkten und die Bedingungen für die Entwicklung und Explosion jener Bewegung mit ihrer eigenen Kultur, alternativen Ökonomie, Kollektivbetrieben und organisierten Widerstandsstrukturen schufen.

Diese Häuserbewegung war für Jahre das bestimmende Thema der Berliner Politik und geprägt von großen Solidaritäts-Demonstrationen (bis zu 20.000 Leuten), militantem Widerstand auf der Straße – aber auch einer Kriminalisierung der Bewegung mit etlichen Festnahmen, Ermittlungsverfahren, Haftstrafen und einem - durch Polizeigewalt ausgelöst - Toten (Klaus-Jürgen Rattay 22.9.1981).

Von den mehr als 200 erfolgten Besetzungen im Zeitraum von 1979 bis 1984 konnte die Hälfte der Häuser legalisiert werden, während die anderen geräumt wurden. Ab 1981 kam es dann auch zunehmend zu Besetzungen von Wagenplätzen, von denen heute (2014) noch ungefähr 20 ihre Existenz haben sichern können. Hausbesetzungen in Ost-Berlin (Hauptstadt der DDR) existierten sehr vereinzelt (z.B. Lychener Straße 61, Fehrbelliner Straße 5, Dunckerstraße 5) und waren weniger sichtbar. Der überwiegende Teil der Besetzungen waren Wohnungsbesetzungen, die allein im Prenzlauer Berg gegen Ende der 1980er Jahre über 1200 betrug.

 

1990er

Die zweite große Besetzungswelle erfolgte dann ab 1989/90 durch die Vereinigung zweier deutscher Staaten (bzw. der Einverleibung der DDR durch die BRD), insbesondere in Ost-Berlin, wo durch den schrittweisen Zusammenbruch der DDR eine rechtlich unsichere Situation entstand, eine Art Rechtsvakuum, das den Besetzenden aus Ost und West die Voraussetzung bot, sich leer stehende Räume anzueigenen. Von den ca. 130  besetzten Häusern wurden letztendlich an die 100 Häuser legalisiert.

 Ein wesentlicher Einschnitt auf dem Weg zu Legalisierung der meisten Häuser war, nach massivem Widerstand der Bewohner*innen und Unterstützer*innen, die gewaltsame Räumung von 3000 Polizeibeamt*innen der Häuser in der Mainzerstraße 2-11 vom 14.11.1990.

 

heute

Nach der letzten größeren Räumungswelle von Häusern und Wagenplätzen Mitte der 90er Jahre durch den damaligen Innensenator Schönbohm (CDU), erfolgen Hausbesetzungen nur noch sehr vereinzelt und  werden in der Regel sehr schnell nach der sogenannten Berliner Linie geräumt. Einer der wenigen Beispiele erfolgreicher Besetzungen in den 2000ern ist das 2005 besetzte New Yorck im Bethanien, das 2009 einen Vertrag abschließen konnte.
 

Erst mit Erstarken der Mieterproteste in Berlin kam es in den letzten Jahren wieder vermehrt zu Haus- und Platzbesetzungen. Bemerkenswert ist, dass diese auch von Gruppen außerhalb der klassichen linken Protestszene getragen werden, wie etwa von AnwohnerInnen am Kottbusser Tor, die sich gegen steigende Mieten zur Wehr setzen (Kotti&Co), oder den Geflüchteten und illegalisierten MigrantInnen, die für Bewegungsfreiheit und Anerkennung ihrer elementaren Grundrechte kämpfen (Oranienplatz, Refugee Strike-Haus Ohlauerstr.), sowie den SeniorInnen der Stillen Straße 10 in Pankow oder den Besetzer*innen der Cuvrybrache und der inzwischen geräumten Eisfabrik.

Von 1970 bis 2014 hat es mehr als 630 Besetzungen von Häusern und Wagenplätzen gegeben, von denen über 200 legalisiert worden sind.

About

ÜBER DAS PROJEKT

BERLIN BESETZT zeigt die Geschichte von Haus- und Platzbesetzungen in Berlin als Beispiel für selbstermächtigte Eingriffe von Protestbewegungen in den Stadtraum und das Stadtleben.

Mit dem interaktiven Online-Stadtplan und digitalem Archiv wollen wir kollektive und selbstverwaltete Räume in der Stadt sichtbar machen. Das Projekt soll den Berliner Stadtraum als Ergebnis von Aneignungskämpfen zeigen, an denen Hausbesetzungen einen (nicht zu unterschätzenden) Anteil haben.

BERLIN BESETZT ist ein Projekt vom Pappsatt Medienkollektiv, reclaimyourcity.net und Eike Send, in Zusammenarbeit mit dem Papiertiger-Archiv, dem Umbruch-Foto-Archiv und azozomox.

Kontakt: info(a_)berlin-besetzt.de

 

DATEN

Da es zu dem Thema »Hausbesetzungen in Berlin« in seiner Gesamtheit bisher wenig wissenschaftliche Veröffentlichungen gibt, stützen sich die verwendeten Daten vorrangig auf Szene-Publikationen, Zeitungsartikel und eigene Recherchen. Eine »wissenschaftliche« Überprüfung ist in vielen Fällen kaum möglich.
Der aktuelle Stand unserer Recherchen mit Quellenangaben etc. ist einer Datenbank zusammengefasst, die wir hier in Kürze zum Download anbieten (siehe unten).

Diese Dokumentation enstand in zeitintensiver, aber rein ehrenamtlicher Arbeit. Eventuelle Ungenauigkeiten oder Wissenslücken sind keine böse Absicht.
Wir hoffen, dass diese Seite ein Anstoß für eine weitere Aufarbeitung der Geschichte ist.
Und freuen uns daher immer über Korrekturen, Materialien und andere Zusendungen!
Schreibt an info(a_)berlin-besetzt.de

 

-> DATENBANK HIER HERUNTERLADEN
besetzter Häuser, Wagenplätze und Freiflächen in West-Berlin, Ost-Berlin und Berlin (seit 03.10.1990)
von 1970 bis zur Gegegenwart
(enthält nur Orte in Berlin. Die Online-Karte allerdings auch Teile von Brandenburg, wie Potsdam und Straußberg usw.)

Diese Datenbank erfasst Besetzungen seit dem Jahr 1970 und enthält eine Menge unterschiedlicher Kategorien (Dauer der Besetzung, Legalisierung oder Räumung, Besitzverhältnisse, Organisierte Gruppen und Kollektive, Aktivitäten, Repression, Art der Verträge, Quellen. Medien, Webseite, Anmerkungen, Fotos usw.)Die Datenbank

Die dreisprachige (deutsch, englisch, spanisch) Datenbank ist als unfertiges Erzeugniss, als eine Arbeit im Entstehen zu sehen und zu begreifen.
Sie ist unvollständig und lückenhaft - und deshalb bitten wir um Eure Mitarbeit und Unterstützung, um diese Datenbank zu verfeinern und informativer zu gestalten.

Also wenn Ihr noch Informationen habt, die fehlen oder ihr etwas korrigieren möchtet, bitte kontaktet uns unter folgender email:
kollektivbibliothek@so36.net
Wir werden dann eure Informationen in die Datenbank, die wir monatlich aktualisieren wollen, mit aufnehmen.

 

ÜBER DIE MACHER*INNEN

Konzept, Gestaltung und Recherche

PAPPSATT ist ein Kunst- und Medien-Kollektiv, das an der Schnittstelle zwischen linker Stadtpolitik und Gestaltung arbeitet. Das Kollektiv agiert im Kontext der künstlerischen und politischen Initiativen, die eine Stadt für alle fordern und aufbauen.
http://reclaimyourcity.net/content/interview-mit-pappsatt

RECLAIMYOURCITY.NET ist ein Online-Archiv und Plattform für Protestkommunikation und künstlerische Interventionen in den öffentlichen Raum. Als inhaltlicher Schwerpunkt dokumentiert die Seite mit tausenden Fotos aus Berlin, einigen Städte-Specials, Tutorials und Interviews die Entwicklung von Urban Art/Streetart/Graffiti seit 2003. Mittlerweile widmet sich RYC auch anderen Formen der Stadtaneignung, wie z.B. Besetzungen.
http://www.reclaimyourcity.net

Technische Umsetzung

Eike Send ist freiberuflicher Web Entwickler aus Berlin-Kreuzberg.

Daten und Medien

Das PAPIERTIGER ARCHIV in Berlin Kreuzberg sammelt sein Anfang der 1980er-Jahre Druckerzeugnisse der sozialen Bewegungen. Die dort gesammelten Dokumente über die Hausbesetzungs-Bewegung sind Hauptbezugsquelle dieser Dokumentation.
http://www.archivtiger.de

Das UMBRUCH-Bildarchiv existiert seit 1988. Zahlreiche FotografInnen, die den sozialen Bewegungen nahe stehen, haben dem Archiv ihre Fotos zur Verfügung gestellt. Umbruch beherbergt rund 30.000 Fotos zu sozialen und politischen Brennpunkten, so auch eine umfangreiche Sammlung zur Geschichte der Hausbesetzungen in Berlin. Ein großer Teil der Fotos auf dieser Seite stammen vom Umbruch.
http://www.umbruch-bildarchiv.de

azozomox ist Autor*in und schreibt über Besetzungen in Europa. Einen Teil der Recherche-Daten zu den Häusern auf dieser Seite hat azozomox beigesteuert.

Die Chronologie der Ereignisse von 1979-1984 basiert auf der "Chronologie Häuserkampf Berlin" der AG Grauwacke

Danke auch an die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS), mit deren finanzieller Unterstützung ein Teil der Broschüren und Zeitschriften auf dieser Seite digitalisiert werden konnten.

WAS SIND BESETZUNGEN?

Besetzungen sind ein direkte Weg der Aneignung eines Raums. Besetzungen können Räume temporär oder dauerhaft behördlicher Kontrolle und den Verwertungsinteressen der freien Marktwirtschaft entziehen und damit alternative Formen des Zusammentreffens, der produktiven Auseinandersetzung und des Zusammenlebens oft erst möglich machen.

Meist steht hinter Besetzungen die Idee, nicht privatisierte, nichtkommerzielle soziale und kulturelle Räumen zu schaffen, also zentrale Orte des gesellschaftlichen Reichtums, d. h. Kultur, der städtischen Infrastruktur und des Wissens als sozialen Begegnungsraum, in denen die Möglichkeit des Zugangs und der Nutzung nicht an ökonomische Kriterien wie z. B. Eintrittsgeld oder Miete geknüpft ist.

In anderen Fällen geht es bei Besetzungen darum, den Verlust von öffentlichem Raum oder Verdrängung aus der Innenstadt, z. B. durch Großbauprojekte, drohenden Abriss oder Zwangsräumungen, zu verhindern.
Gleichzeitig schafft die Präsenz im Raum eine gute Ausgangslage für die öffentlichkeitswirksame Kommunikation von Protest im öffentlichen Raum.

 

HAUSBESETZUNGEN IN BERLIN

Die Hausbesetzungsbewegung war Anfang der 1980er Jahre bestimmendes Thema in der Berliner Stadtpolitik. Ausgelöst wurde sie durch zunehmende Wohnungsknappheit, während gleichzeitig ganze Straßenzüge entmietet und dem Verfall ausgesetzt waren. Nach dem Mauerfall kam es zu einer zweiten großen Besetzungswelle Anfang der 1990er Jahre, die vor allem die kulturelle Entwicklung Berlins entscheidend mitprägte. Noch heute gibt es hunderte Wohn- und Kulturprojekte in der Stadt, die aus Besetzungen hervorgegangen sind.

AKTUELLE URBANE PROTESTBEWEGUNGEN

Momentan bestimmen Themen wie Mieterhöhungen, Wohnungsknappheit, Verdrängung von Einkommensschwachen aus der Innenstadt, zunehmende Privatisierung des öffentlichen Raums und die Forderung nach Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Stadtplanung die politische Tagesordnung in vielen westlichen Metropolen.

Gegen die Folgen neoliberaler (Stadt-)Politik organisieren und vernetzen sich soziale Bewegungen auf der ganzen Welt für ein »Recht auf Stadt« für alle. Ein wichtiger Teil ihrer Forderungen ist, bezahlbaren Wohnraum in einer sozialen Stadt zu schaffen.

…IN BERLIN

In Berlin setzte zunächst die »Mediaspree versenken“-Kampagne gegen die Privatisierung des Spreeufers eine breite gesellschaftliche Debatte über die Stadtentwicklung in Gang. Wenige Jahre später formiert sich zunehmend Protest gegen steigende Mieten und die damit einhergehende Zwangsräumungen von Wohnungen.
Stimmen, die eine breitere gesellschaftliche Mitbestimmung fordern, werden immer lauter: So etwa gegen die geplante Bebauung des ehemaligen Flughafen Tempelhof oder die Verlängerung der Autobahn A100 durch die Berliner Innenstadt.

REVIVAL VON BESETZUNGEN ALS AKTIONSFORM

Zeitgleich mit dem Erstarken der verschiedenen urbanen Protestbewegungen kam es seit 2012 wieder vermehrt zu Haus- und Platzbesetzungen in Berlin. So besetzten RentnerInnen ihren Treffpunkt im Bezirk Wedding, um dessen Fortbestand zu sichern, so besetzten AnwohnerInnen eine Fläche am U-Bhf. Kottbusser Tor und errichteten dort eine Hütte als Protest- und Versammlungsort gegen steigende Mieten und Verdrängung (»Kotti&Co«). Flüchtlinge schlugen auf einem Teil des Oranienplatzes ein Protestcamp auf, um gegen ihre schlechten Lebensbedingungen als gesellschaftlich Marginalisierte zu kämpfen und besetzten im Dezember 2012 eine ehemalige Hauptschule in Kreuzberg (»Refugee Strike«). Auf der Kreuzberger Cuvry-Brache, einem der letzten unbebauten Grundstücke am Spreeufer, entstand ein selbstverwalteter Raum mit Nachbarschaftsgarten, Zeltplatz und Open-Air-Gallerie für Graffiti.

DIE KARTE ALS BEITRAG ZUR STADTPOLITISCHEN DEBATTE

In den Debatten über das Problem der Gentrifizierung wird oft der Eindruck erweckt, dass es eine ungeschriebene Gesetzmäßigkeit der Stadtentwicklung nach den Regeln der freien Marktwirtschaft gebe, gegen die sich nur schwer gegensteuern ließe. Die Geschichte der Hausbesetzungen in Berlin zeigt, dass es Möglichkeiten zum Eingreifen gab und gibt.

Die Hausbesetzungen der 1980er Jahre verhinderten den großflächigen Abriss der Altbauten und einen geplanten Bau der Autobahn durch Kreuzberg. Sie schufen urbane kulturelle und soziale Räume, die langfristig vor neoliberaler Verwertung geschützt sind. Die Haus- und Kulturprojekte im Stadtzentrum, die meist aus Besetzungen hervorgegangen sind, sind durch Eigentumsverträge, die sie in einer Position der Stärke aushandeln konnten, dem Immobilienmarkt und der Spekulation entzogen. Ihre Existenz als soziale Räume im Zentrum der Stadt ist, im Gegensatz zu all den anderen Immobilien und Flächen in Privatbesitz, vorläufig gesichert.

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Toni Grabowsky